Das Nationale Zentrum Für Landwirtschaftliche Unterstützung (KOWR) informierte das Polnische Presseamt PAP über die neusten Entwicklungen auf dem polnischen Champignonmarkt. Diesen Informationen zufolge werden in Polen Champignons auf einer Fläche von mehr als 2.550.000 m² (255 ha) angebaut und die Ernte erreicht 360.000 t.

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Zwischen den Jahren 2020 und 2024 stieg die Champignonproduktion aufgrund der anhaltenden Nachfrage aus dem In- und Ausland von 340.000 t auf 360.000 t. Der heimische Champignonmarkt ist durch eine starke räumliche Konzentration der Produktion gekennzeichnet. Die größte Champignonproduktion befindet sich in den Wojwodschaften Mazowieckie (38 %) und Wielkopolskie (32 %).

Bis 2014 war Russland der größte Abnehmer der polnischen Champignons. Nachdem der russische Markt geschlossen wurde, mussten sich die polnischen Produzenten nach neuen Märkten umsehen. Die Ausfuhren in die EU erwiesen sich als ein Erfolg. Im Jahr 2021 waren rund 90 %  der polnischen Pilzexporte für den EU-Markt bestimmt.

Nach Angaben von KOWR schwankten die Champignonexporte zwischen den Jahren 2020 und 2024 zwischen 202.000 t im Jahr 2020 und 245.000 t im Jahr 2024. Lediglich 2020 war ein Jahr, in dem der Handel aufgrund der COVID-19-Pandemie unterbrochen wurde. Im Jahr 2024 wurden 245.000 t Pilze exportiert. Das machte 68 % der inländischen Produktion dieser Pilze aus. Über 76 % der polnischen Champignonexporte gingen in EU-Länder, vor allem nach Deutschland (67.000 t), Frankreich (33.000 t), Italien (17.000 t) und Griechenland (14.000 t).

Außerhalb der EU war Großbritannien der größte Empfänger von Champignons (51.000 t). Kleinere Mengen gingen nach Norwegen (4.000 t), in die Schweiz (1.800 t) und nach Israel (500 t).

Im Jahr 2024 betrug der Wert der exportierten Champignons 558 Mio Euro, was gegenüber dem vorangegangenen Jahr einen Zuwachs von 9 % bedeutete. Nur nach Deutschland alleine bezifferte sich der Wert des Exports auf 161 Mio Euro (Zuwachs von 16 %). An der zweiten Stelle befand sich mit 116 Mio Euro Großbritannien. Laut KOWR schätzen ausländische Käufer die polnischen Champignons nicht nur wegen ihres Geschmacks, sondern auch wegen ihrer hohen Qualität, die auf die manuelle Ernte und die große Erfahrung der polnischen Erzeuger zurückzuführen ist.

Die Pilzerzeugung ist sehr arbeitsaufwendig und erfordert eine Reihe von technologischen Verfahren. Durch die richtige Auswahl, Programmierung und Anwendung der Geräte wird ein spezifisches Mikroklima geschaffen, das die Optimierung der Erträge und des Produktionsprozesses ermöglicht. Der Pilz besteht zu 90 % aus Wasser, daher ist die Feuchtigkeit ein wichtiger Parameter während des gesamten Wachstums- und Produktionsprozesses. Zu diesem Zweck werden vollautomatische Bewässerungssysteme eingesetzt. Die Hauptgründe für die Besorgnis der polnischen Pilzproduzenten sind die steigenden Energiepreise und die zunehmenden Arbeitskosten. Die Energie wird u.a. für die Klimatisierung verwendet, so dass die Champignons das ganze Jahr über angebaut werden können. Diese Faktoren wirken sich auf den Preis und die Rentabilität der Produktion aus.