Noch sind sie selten, aber auffällig: die roten Kiwis. Viele Händler sehen darin eine spannende Ergänzung zum bestehenden Sortiment. In unserer Umfrage im Rahmen des Kiwi-Specials berichten Expertinnen und Experten aus dem LEH, wie sie die Entwicklung einschätzen und welche Chancen sie in den neuen roten Sorten sehen.
„Wir sehen Potenzial, gerade weil Verbraucher offen für Innovationen im Fruchtsegment sind“, kommentierte Turgut Akkaya auf unsere Frage. Rote Kiwis weckten Neugier, „müssen sich aber langfristig über Geschmack und Preis-Leistung behaupten“.
Marie Specht, Marktleiterin im E-Center Specht, betont die Bedeutung von Verkostungen: „Neue Sorten wie rote Kiwis sind erklärungsbedürftig. Viele Kunden probieren zunächst skeptisch – nach dem Motto: ‚Was der Bauer nicht kennt, das isst er nicht.‘ Sobald sie die Früchte probieren, sind sie oft begeistert, weil sie noch süßer und aromatischer schmecken.“
Auch Sascha Fleischer (Edeka Mühlenkamp) sieht die roten Kiwis als Hingucker mit Hürden: „Sie sehen toll aus und wecken die Neugier. Die Chancen liegen darin, neue Käufer zu gewinnen. Die Herausforderung: Es gibt nur kleine Mengen, eine kurze Saison und einen höheren Preis.“
Hannelore Gleich, Marktleiterin im Alnatura-Markt Stadtbergen, steht den neuen Sorten optimistisch-realistisch gegenüber: „Rote Kiwis würden sich bestimmt gut verkaufen. Der Gesamtabverkauf von Kiwis wird sich dadurch wohl kaum steigern, nur verlagern”, schätzt sie.
Paula Schima (Rewe Center Frankfurt Egelsbach) beobachtet bislang hingegen wenig Nachfrage: „Rote Kiwis gehen bei uns im Moment nicht. Hier müsste man vielleicht den Fokus auf Verkostung legen.“
Nicole Bauer vom Hieber’s Frische Center blickt optimistisch nach vorn: „Die rote Kiwi braucht mehr Aufmerksamkeit, um zu erklären, was das Besondere an ihr ist. Die Haltbarkeit könnte noch etwas besser ausgearbeitet werden, da sie schneller verderben kann. Ansonsten ist die rote Kiwi klasse im Geschmack – und auch wir wollen sie in diesem Jahr mehr in den Fokus setzen.“
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