Uniban, Kolumbiens führender Bananenexporteur und weltweit der fünftgrößte Vermarkter von frischen Bananen, Kochbananen, exotischen Früchten und Mehrwertprodukten, schärft seine Strategie für Europa, in das 90 % seiner Exporte gehen.

Zu diesem Zweck, so teilt Uniban mit, sei ein Go-to-Market-Modell entwickelt worden, das sich stärker an Einzelhändlern und Verbrauchern in der EU und im Vereinigten Königreich orientiere. In dem neuen Geschäftszweig Uniban Logistics werden Hafendienstleistungen, Logistik und Verpackungsmaterialien wie Pappe und Kunststoffe integriert. Mit neuen Export- und Importdienstleistungen, insbesondere für die Agrarwirtschaft, werde Uniban Logistics einen großen strategischen Schritt in Richtung europäischer Märkte gehen. Durch die Integration des Unternehmens in den hochmodernen Hafen Puerto Antioquia, dessen Eröffnung voraussichtlich Ende 2025 bevorsteht, biete Uniban Logistics eine erhebliche Verkürzung der Transportzeiten und -wege und somit eine schnellere Lieferung nach Europa. Das Projekt habe bereits wichtige Meilensteine erreicht: So seien die Ship-to-Shore-(STS)-Kräne angekommen und installiert worden und die Schiffsarbeiten schreiten in Richtung eines 1.340 m langen und 16,5 m tiefen Kais mit Liegelinie für Großraumschiffe voran. Diese Infrastruktur werde die Transitzeiten und die Kosten der Kühlkette zu den europäischen Häfen verkürzen. Uniban dient mit diesen strategischen Schritten nach eigenen Angaben auch dem übergeordneten Ziel Kolumbiens, die Wettbewerbsfähigkeit des Landes zu 

Manuel Laborde Barriga, CEO von Uniban

Manuel Laborde Barriga, CEO von Uniban

Image: Luis Alberto Cano Cruz

Ausbau langfristiger Beziehungen zu europäischen Einzelhändlern und Verbrauchern

Uniban hat für seine Frischbananenmarken Turbana und Tropy eine Roadmap für Europa entwickelt, die Rückverfolgbarkeit, Nachhaltigkeit und die kolumbianische Herkunft über die gesamte Wertschöpfungskette hinweg in den Vordergrund stellt. „Europa belohnt Herkunft und Transparenz. Mit Turbana und Tropy stärken wir ein Angebot mit Rückverfolgbarkeit aus Kolumbien, anspruchsvollen Zertifizierungen und einem Sozialmodell, das existenzsichernde Löhne garantiert. Unser Fokus liegt auf dem Aufbau langfristiger Beziehungen zu europäischen Einzelhändlern und Verbrauchern“, so Manuel Laborde, CEO von Uniban.

Turbana ist seit 1970 eine Marke von Uniban und das Flaggschiff des Unternehmens auf den internationalen Märkten. Mit jahrzehntelanger Präsenz in Europa hat sich das Unternehmen ein Portfolio aufgebaut, das frisches Obst umfasst. Unter Turbana Foods betreibt das Unternehmen zudem ein Value-Added-Geschäft. Tropy ist eine Eigenmarke von TMA – Tropical Marketing Associated, einer Tochtergesellschaft von Uniban in Belgien. Sie wird in europäischen Ländern vermarktet, um die Abdeckung zu erweitern und das „Fullbunch“-Programm (integraler Einsatz von Qualitäten) zu unterstützen. So sollen Effizienz, Stabilität und eine bessere Monetarisierung der kolumbianischen Herkunft erreicht werden.

Zertifizierungspaket 

Das europäische Angebot von Uniban wird durch das Zertifizierungspaket unterstützt, das von den führenden Ketten des Kontinents gefordert wird. GLOBALG. A.P. bescheinige gute landwirtschaftliche Praktiken, Lebensmittelsicherheit und Rückverfolgbarkeit vom Bauernhof bis zum Packhaus. Das GRASP-Add-on bewertet die Gesundheit, Sicherheit und das Wohlbefinden der Arbeiter in landwirtschaftlichen Betrieben. Die Rainforest Alliance verlangt unter anderem eine jährliche Bewertung der Vergütung anhand des Benchmarks für existenzsichernde Löhne durch ihre Gehaltsmatrix, die auf die Global Living Wage Coalition abgestimmt ist. Fairtrade legt Regeln für die Rückverfolgbarkeit, den Mindestpreis und das Prämienmanagement bei zertifizierten Transaktionen fest.

Diese Instrumente gewährleisten die Rückverfolgbarkeit, stärken das Vertrauen der europäischen Verbraucher und bringen Produzenten und Einzelhändler mit den europäischen Verpflichtungen zu Sorgfaltspflicht und existenzsichernden Löhnen in Einklang. Bemerkenswert sei zudem, dass Sektorinitiativen, die von IDH – The Sustainable Trade Initiative koordiniert werden, konkrete Ziele zur Schließung der Lohnlücke bei Bananen festgelegt hätten. So habe sich die niederländische Arbeitsgruppe für den Einzelhandel zum Ziel gesetzt, die Lücke bis 2025 um mindestens 75 % zu verringern, während fünf belgische Einzelhändler diese Lücke bis 2027 schließen wollen.

Existenzsichernde Löhne für kolumbianische Erzeuger

Diese Fortschritte waren dank der Unterstützung europäischer Supermärkte möglich. Für das Jahr 2025 sind gemeinsame Maßnahmen geplant. Darüber hinaus haben Organisationen wie die IDH und die GIZ im Rahmen von Pilotprogrammen zusammengearbeitet. Diese bieten Schulungen, technische Hilfe und freiwillige finanzielle Unterstützung, um durch die Nutzung und Überprüfung von Informationen existenzsichernde Löhne zu gewährleisten.

In Abstimmung mit Gewerkschaften, Verbänden und Tarifverträgen setze sich Uniban weiterhin für faire Arbeitsbedingungen ein. Die Vereinbarung mit den Gewerkschaften in Urabá für den Zeitraum 2023–2027 sieht eine Lohnerhöhung von 14 % vor. In Magdalena arbeitet Uniban weiterhin mit den Erzeugern zusammen, um das umfassende Wohlergehen der Bananenarbeiter zu gewährleisten. Darüber hinaus wurde Uniban kürzlich als erstes agroindustrielles Unternehmen Lateinamerikas als „Wildlife Friendly“ zertifiziert. Abschließend heißt es, Uniban stelle sicher, dass die Tierwelt trotz des Früchteanbaus geschützt werde.

Uniban Logistik - kolumbianische Bananen noch schneller nach Europa

Image: Luis Alberto Cano Cruz