Mikroplastik auf den Feldern, hoher Energieeinsatz bei der Obstlagerung und Wassermanagement sind große Herausforderungen. Das Versuchszentrum Laimburg ist an drei strategischen Klimaprojekten beteiligt, die von der Autonomen Provinz Bozen gefördert werden, um die Landwirtschaft umwelt- und klimafreundlicher zu gestalten.
Jedes der drei Forschungsprojekte wird von der Autonomen Provinz Bozen gefördert und hat einen Schlüsselaspekt im Zentrum, der für einen ökologischen Wandel der Landwirtschaft berücksichtigt werden muss:
- “ClimOO” soll Mikroplastik in landwirtschaftlichen Böden verringern,
- „CoolST“ betrachtet die Kühlung und Lagerung bei steigenden Temperaturen und
- „NextWater_ST“ entwickelt ein Modell für die zukünftige Wassernutzung.
Die Projekte im Detail:
„ClimOO“: Mikroplastik in landwirtschaftlichen Böden verringern
Rund 3,5 % der weltweiten Jahresproduktion von Kunststoffen – etwa 12,5 Mio t – werden in der Landwirtschaft verwendet: Mulchfolien, Abdeckungen für Gewächshäuser, Hagelnetze und Bewässerungssysteme sind heute weit verbreitete Hilfsmittel. Das Projekt „ClimOO” wird von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Brixen koordiniert. Gemeinsam mit Eco Research, Fraunhofer Italia und dem Versuchszentrum Laimburg untersuchen sie mit einem interdisziplinären Ansatz die komplexen Zusammenhänge zwischen Kunststoffeinsatz, Umweltbelastung und Klimawandel im Bereich der Landwirtschaft. Die neue Arbeitsgruppe „Nachhaltige Anbausysteme“ am Versuchszentrum Laimburg erhebt den derzeitigen Einsatz von Kunststoffen in Südtiroler Landwirtschaftsbetrieben, um deren Bedürfnisse und Praktiken besser zu verstehen und nachhaltige Alternativen zu bewerten. Ziel ist es, die Landwirtschaft bei der schrittweisen Reduktion umweltschädlicher Kunststoffe zu begleiten.
„CoolST“: Kühlung und Lagerung bei steigenden Temperaturen – eine große Herausforderung
Mit den steigenden Temperaturen nimmt auch der Bedarf an Kühlmöglichkeiten zu. Ein verstärkter Einsatz von Kühlsystemen hat einen höheren Energieverbrauch und eine zunehmende Freisetzung von Kohlenstoffdioxid zur Folge. Die Überwachung dieser Systeme ist daher ein wichtiger Schritt im Umgang mit der Klimakrise. „CoolST“ ist ein Projekt, das von Eurac Research in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg, Fraunhofer Italia und der Freien Universität Bozen geleitet wird. Das Projekt zielt darauf ab, eine detaillierte Datenbank über den Energieverbrauch von Kühlsystemen in Südtirol zu erstellen und Praktiken zu identifizieren, welche die Umweltauswirkungen verringern.
„NextWater_ST“: ein Modell für die zukünftige Wassernutzung
Die Ressource Wasser ist im Zusammenhang mit der Klimakrise eines der zentralen Themen. Das Projekt „NextWater_ST“ wurde ins Leben gerufen, um zu untersuchen, welche Schlüsselsektoren in Südtirol derzeit am meisten Wasser verwenden, wie viel Wasser in Zukunft angesichts des Klimawandels verfügbar sein wird und wie die Nutzung verbessert werden kann. Eurac Research leitet das Projekt in Zusammenarbeit mit dem Versuchszentrum Laimburg und der Freien Universität Bozen. Das interdisziplinäre Team modelliert die aktuelle und zukünftige Wasserverfügbarkeit sowie den Wasserbedarf der verschiedenen Umwelt- und Produktionssektoren in Südtirol. Das Versuchszentrum Laimburg konzentriert sich auf die Analyse des Wasserbedarfs in der Landwirtschaft, insbesondere im Obst- und Weinbau sowie bei Wiesen und Weiden. Auf Basis kartografischer, meteorologischer, geologischer und bedarfsbezogener Daten der verschiedenen Sektoren werden Szenarien für die zukünftige Wassernutzung in Südtirol entwickelt.
Gemeinsam für die Nachhaltigkeit und den “Klimaplan Südtirol 2040”
Das Versuchszentrum Laimburg ist Partner der Allianz der Forschung für Nachhaltigkeit in Südtirol (S.T.A.R.S.), die Wissenschafts- und Forschungseinrichtungen in Südtirol vereint. Sie haben es sich zur Aufgabe gemacht, im Einklang mit den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen und im Rahmen der Nachhaltigkeitsstrategie der Autonomen Provinz Bozen „Everyday for Future – Gemeinsam für die Nachhaltigkeit“ einen Beitrag zum ökologischen Wandel des Südtiroler Agrar- und Ernährungssektors zu leisten. Der „Klimaplan Südtirol 2040“ der Autonomen Provinz Bozen verfolgt das ehrgeizige Ziel, bis zum Jahr 2040 Klimaneutralität durch Maßnahmen in verschiedenen Handlungsfeldern zu erreichen.