Im Verband der Obst- und Gemüseproduzenten des Vinschgaus (VIP) wird keine Entscheidung getroffen und keine Maßnahme ergriffen, ohne deren Umweltauswirkungen sorgfältig zu prüfen.

Alle Projekte, Strategien und Maßnahmen, so teilt VIP mit, seien auf Nachhaltigkeit ausgerichtet. Ob Tropfbewässerung, umweltfreundliche Energie durch eigene Photovoltaikanlagen, die Berechnung des ökologischen Fußabdrucks oder der Schutz der Bienen: Alle in Richtung Nachhaltigkeit eingeschlagenen Schritte seien vielfältig, wirksam und eine wichtige Ergänzung zur Arbeit, die tagtäglich von den Mitgliedsbauern des Verbandes geleistet werde. Die Vinschger Obstbauern übernahmen zusammen mit den Bauern von VOG als erste Apfelbauern die Richtlinien der integrierten Landwirtschaft. Seit etwa 25 Jahren sind die Vinschger zudem der Hauptlieferant von Bio-Äpfeln in Europa.

Nachhaltigkeit, heißt es weiter, leite die tägliche Arbeit von VIP. Dies zeige sich auch in der Entscheidung, eine eigene Position innerhalb des Teams zu schaffen, die ausschließlich für die Entwicklung und Umsetzung von nachhaltigen Projekten verantwortlich ist und als verbindendendes Element zwischen allen Abteilungen des Verbandes fungiert. Vor zwei Jahren wurde mit Viktoria Alber eine Verantwortliche für Nachhaltigkeit in das VIP-Team integriert. Jeden Monat trifft sich Viktoria mit den Leitern der verschiedenen Abteilungen (Qualität, Produktion, Verkauf, Einkauf, Marketing), um Bilanz über die Umsetzung der durchgeführten Nachhaltigkeitsprojekte zu ziehen und neue Projekte zu entwickeln.

Aus diesen Treffen sei ein effizientes Nachhaltigkeitsteam gewachsen, das in den letzten Jahren in enger Zusammenarbeit mit den Produzenten und den Genossenschaften mehrere Projekte entwickelt und durchgeführt habe. So konnte zum Beispiel die Anzahl der wassersparenden Tropfbewässerungssysteme in den Apfelanlagen erhöht werden. Ziel ist es, diesen Anteil von derzeit 58% auf 80% im Jahr 2026 zu steigern. Weiters wurde in den letzten drei Jahren eine 12%-prozentige Erhöhung der selbsterzeugten, umweltfreundlichen Energie durch die in den Vinschger Genossenschaften installierten Photovoltaik-Anlagen erreicht. Ein anderes Projekt widmete sich der Berechnung des ökologischen Fußabdrucks bei der Produktion jedes einzelnen Apfels. Dafür wurden die Daten der sieben Mitgliedsgenossenschaften gesammelt und aufbereitet sowie die in einem bestimmten Zeitraum durchgeführten ökologischen Maßnahmen angegeben.

Auch Zero Food Waste ist ein zentrales Thema für VIP und die Apfelbauern. Die Südtiroler Obstwirtschaft hat schon vor über 50 Jahren eine eigene Erzeugerorganisation zur Veredelung von Industrieäpfeln gegründet. Hier werden jene Äpfel zu Konzentrat, Apfelsaft oder Mus weiterverarbeitet, die den Anforderungen des Marktes in Hinblick auf Farbe und Größe nicht entsprechen. Die Äpfel werden somit sinnvoll verwendet und die Wertschöpfung für die Produzenten bleibt gesichert.

Eine weitere Initiative des Teams führte zur Verwirklichung der Bienenweide am Latscher Sonnenberg, bei der die Apfelbauern von VIP und die Imker des Tals eng zusammenarbeiteten. In diesem dreijährigen Projekt wurden tausende bienenfreundliche Bäume und Sträucher verschiedener Arten gepflanzt. All diese Pflanzen ermöglichen es den Bienen, nach der Apfelblüte genügend Pollen und Nektar zu finden.

Ebenso wichtig ist VIP die soziale Nachhaltigkeit und Förderung des gesellschaftlichen Umfelds. Der Verband unterstützt lokale Amateursportvereine, die Sportgruppe für Körperbehinderte Südtirol, Sportevents in der Umgebung sowie weitere Projekte im gesamten Vinschgau. Erst vor wenigen Tagen wurde der interaktive Apfel-Lehrpfad in der Gemeinde Partschins zusammen mit dem Tourismusverein vor Ort eröffnet.

Bei all diesen Projekten ist eine Person, die den Überblick über die verschiedenen Initiativen bewahrt und sich ausschließlich ihnen widmen kann, ein großer Mehrwert: „Die Nachhaltigkeitsprojekte werden in regelmäßigen Sitzungen gemeinsam festgelegt, so Viktoria Alber, „dabei ist es wichtig, dass jeder Bereichsleiter anwesend ist und seinen persönlichen Beitrag leistet. Bei VIP entsteht Nachhaltigkeit, wie so Vieles andere auch, durch Teamarbeit.”