AMI: Kleinere EU-Zwiebelernte stark nachgefragt

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In Europa werden in diesem Jahr vor allem aufgrund begrenzter Mengen in Spanien etwas weniger Zwiebeln geerntet als in der Saison zuvor. Der Markt steht unter dem Einfluss einer weltweit starken Nachfrage nach Zwiebeln und hoher Einkaufsmengen der europäischen Verbraucher, wird aber auch geprägt durch Lockdown und diverse Unsicherheiten rund um Covid-19.

Am Mittwoch, den 4. November, fand die diesjährige Tagung der Fachgruppe Euronion ausnahmsweise online statt, um zum 24. Mal in Folge gemeinsam die europäische Zwiebelernte einzuschätzen. Vertreter wichtiger Produktionsländer erläuterten aktuelle Entwicklungen im Zwiebelanbau und in der Vermarktung. Die AMI lieferte neben dem Länderreport für Deutschland eine Zusammenfassung der Ergebnisse für die EU-28.

Demnach sind die Anbauflächen mit Speisezwiebeln in Europa auch 2020 in vielen Ländern wieder leicht ausgeweitet worden. Die Zwiebelernte in der EU-28 (noch inklusive Großbritannien) wird für 2020 auf 6,2 Mio t geschätzt, das sind 5 % weniger als im Jahr zuvor, in dem die Zwiebelernte vor allem aufgrund einer Rekordernte in Spanien ihr bisher höchstes Niveau erreichte. So ist der Rückgang in diesem Jahr vor allem auf einen starken Mengenrückgang in Spanien zurückzuführen. Auffallend ist dort der deutlich reduzierte Anteil großer Kaliber. Vor allem diese Zwiebeln waren im Frühjahr mit Schließung der Gastronomie und Großverbraucher kaum auf den Märkten unterzubringen.

Die frühe Trockenheit im April und Mai war in fast allen mittleren und nördlichen Anbauregionen ein Thema, so dass der Auflauf der Bestände erschwert war. Die Folge war eine in weiten Bereichen ungleichmäßige Entwicklung der Kulturen. Dies erklärt trotz der zum Teil begrenzten Erträge auch den EU-weit hohen Anteil großer Kaliber.