Foto: PhotoArt Thomas Klee/AdobeStock

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Laut Abrafrutas sei der Rückgang auf die ungünstigen klimatischen Bedingungen im größten Obstanbaugebiet des Landes, dem São-Francisco-Tal, zurückzuführen, von denen vor allem Mangos und Trauben betroffen gewesen seien.

'Starke Regenfälle beeinträchtigten die Produktivität und Qualität der Früchte, was zu einem Rückgang der exportierten Mengen und der auf dem internationalen Markt gezahlten Preise führte', wird der Geschäftsführer von Abrafrutas, Eduardo Brandão, von eurofruit zitiert. Die Vereinigung der ländlichen Erzeuger von Petrolina (SPR) hatte erst im Juni dazu aufgerufen zu verhindern, das der Obstsektor im Tal von São Francisco zusammenbricht. Angesichts von Verlusten in Höhe von umgerechnet fast 15 Mio US-Dollar, die durch die Regenfälle in der Region zwischen Dezember und April entstanden sind, sowie durch den Anstieg der Preise für landwirtschaftliche Betriebsmittel, Seefracht und Löhne warnte die SPR, dass die lokale Branche vor der schlimmsten Krise seit 15 Jahren steht.

Die Apfelexporte gingen im ersten Halbjahr ebenfalls stark zurück, nachdem in den südlichen Anbaugebieten rund 30 % der Ernte durch Dürre ausgefallen waren. Dies führte zu einem Produktivitätsrückgang und einer Verringerung der Fruchtgrößen, insbesondere bei der Sorte Gala. Auch der Krieg zwischen Russland und der Ukraine hat die Exporte beeinträchtigt, da Russland ein wichtiger Markt für brasilianische Früchte ist.
Trotz des allgemeinen Rückgangs der Exporte stiegen die Verschiffungen von Melonen, Limonen und Wassermelonen in den ersten sechs Monaten des Jahres. Die Melonenexporte beliefen sich auf insgesamt 94.100 t mit einem Wert von 56,1 Mio US-Dollar, ein Anstieg von 9 % im Volumen und 7 % im Wert gegenüber 2021. Abrafrutas zufolge, sei der Anstieg das Ergebnis der geringeren Verfügbarkeit mittelamerikanischer Melonen, die es Brasilien ermöglichte, von der starken Nachfrage auf dem europäischen Markt zu profitieren. Die Exporte von Wassermelonen stiegen mengenmäßig um 20 % und wertmäßig um 32 %. Brandão erklärte, der Anstieg der Melonen- und Wassermelonenlieferungen sei auf den erhöhten Verbrauch in Europa sowie auf Qualitätsverbesserungen bei beiden Früchten zurückzuführen.

Die Limettenexporte beliefen sich in der ersten Hälfte 2022 auf insgesamt 90.000 t im Wert von 75,9 Mio US-Dollar, was einem Anstieg von 14 % im Volumen und 12 % im Wert gegenüber dem gleichen Zeitraum 2021 entspricht. Dies ist auf eine Ausweitung der Anbaufläche und den Eintritt neuer Akteure in den Exportmarkt zurückzuführen. Der Verbrauch von Limetten in Europa - dem Hauptbestimmungsort für brasilianische Fruchtexporte - hat seit der Pandemie deutlich zugenommen, da das Produkt als immunstärkend gilt. „Für die kommenden Monate wird ein günstigeres Klima vorhergesagt, was wahrscheinlich zu einer Verbesserung der Qualität und Produktivität führen wird. Wir wissen, dass es aufgrund der schlechten Leistung im ersten Halbjahr schwierig sein wird, die Gesamtmenge der Lieferungen des vergangenen Jahres zu übertreffen, aber da das Exportvolumen in den vergangenen sechs Monaten des Jahres gestiegen ist, hoffen wir, zumindest das Liefervolumen von 2021 zu erreichen.'