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Trauriger Rekord für Deutschland: 2019 fielen insgesamt 18,91 Mio t an, 47.000 t mehr als im Vorjahr. Das entspricht einem durchschnittlichen Pro-Kopf-Verbrauch von 227,55 kg und ist ein neuer Höchststand beim Verpackungsmüll, wodurch das Land Spitzenreiter in Europa bleibt, wie Zahlen des Umweltbundesamtes zeigen. Der durchschnittliche Pro-Kopf-Verbrauch in Europa liegt bei 177,38 kg. Befeuert wird der Trend zu immer mehr Verpackungen durch Einweg-to-go-Produkte, den wachsenden Onlinehandel und immer kleineren Verpackungsgrößen.

Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) fordert die Ampel-Parteien auf, schnellstmöglich gegenzusteuern. Hierfür ist die Einführung eines Abfallvermeidungsziels, die Umsetzung der Mehrwegquote für Getränkeverpackungen von 70 % und die Umlage der Plastiksteuer auf die verantwortlichen Unternehmen notwendig.
„Der erneute Anstieg des Verpackungsmülls belegt einmal mehr die gescheiterte Abfallpolitik. Es ist ein Armutszeugnis, dass der Verpackungsmüll in Deutschland von Jahr zu Jahr neue Rekordmengen erreicht. Es führt kein Weg an einem gesetzlich festgeschriebenen Vermeidungsziel mehr vorbei. Bis 2025 muss Deutschland den Verpackungsmüll halbieren. Wenn Unternehmen nicht zur Vermeidung von Abfällen verpflichtet werden, dann tun sie es auch nicht. Besonders für nicht recyclingfähige und damit besonders unökologische Verpackungen müssen die Unternehmen als Verursacher bezahlen. Derzeit übernehmen das die Steuerzahlerinnen und Steuerzahler. Denn die von der EU vorgeschriebene Plastiksteuer werden bislang aus Steuermitteln finanziert“, so die Stellvertretende DUH-Geschäftsführerin Barbara Metz.
Nach Einschätzung der DUH muss die Plastiksteuer gestaffelt nach Recyclingfähigkeit und Rezyklateinsatz in den Verpackungen gestaffelt werden.
„Beim Verpackungsmüll sind vor allem Supermärkte in der Pflicht, weil Kundinnen und Kunden sich nur dann umweltfreundlich verhalten können, wenn ihnen auch nachhaltige Verpackungslösungen angeboten werden. Doch Discounter wie Aldi und Lidl tun das Gegenteil“, sagt der Leiter für Kreislaufwirtschaft der DUH, Thomas Fischer.
Ebenfalls angekurbelt werden muss der Einsatz von Recyclingmaterial. Um den Einsatz von Rezyklaten deutlich zu erhöhen, sollten material- und produktspezifische Rezyklateinsatzquoten vorgegeben werden.