Foto: mizina - AdobeStock

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Kräftige Preiserhöhungen bei Milch und Milchfrischprodukten Ende Juni haben die Teuerungsrate für frische Lebensmittel im Juli 2022 weiter in die Höhe getrieben. Daran änderte auch die wenig später von Aldi initiierte Senkung der Verbraucherpreise für Fleisch und Fleischerzeugnisse nichts. Gedämpft wurde die Lebensmittelteuerung durch die Preisentwicklung bei Frischgemüse, Obst und Speisefrühkartoffeln.

Dem AMI-Frischeindex zufolge zahlten die Verbraucher im vergangenen Monat 15,1 % mehr für frische Lebensmittel als noch vor einem Jahr. Damit sprang der Index auf ein neues Rekordniveau.
Entlastung in Zeiten steigender Lebensmittelpreise brachten frisches Obst und Gemüse sowie Speisefrühkartoffeln. Im Obstsortiment kompensierten in erster Linie günstigere Äpfel und Heidelbeeren höhere Ausgaben beim Kauf von Erdbeeren, Nektarinen und Wassermelonen. Die Heidelbeerernte in Deutschland erreichte zum Monatsende ihren Höhepunkt und fällt in diesem Jahr groß aus. Ergänzt wurde der Markt durch umfangreichere Importe. Das verfügbare Angebot traf auf eine rege Nachfrage, die vom LEH durch vermehrte Aktionen und größere Packungseinheiten angeregt wurde, was sich letztlich in niedrigeren Verbraucherpreisen niederschlug. Zum Monatsende begann die Apfelernte – zwei Wochen früher als üblich. Dabei waren die Läger aufgrund einer unterdurchschnittlichen Nachfrage noch nicht einmal vollständig geräumt. In der Konsequenz lag das Preisniveau im Juli rund 10 % niedriger als im Vorjahr.

Bei Gemüse gab es zwar auch Preissteigerungen, es überwiegen aber stabile Preise. Aufgrund Ihrer Menge nachfragerelevant waren weiße Champignons, die sich innerhalb eines Jahres um rund 15 % verteuerten. Kohlrabi kostete 9 %, Brokkoli 8 % mehr als im Juli 2021. Ausgeglichen wurde das aber unter anderem durch günstigeres Blattgemüse. So war für Salatherzen 6 % weniger zu zahlen als im Vorjahr. Hier hat die Hitzeperiode aber erste Lücken gerissen, so dass Blattgemüse im August nicht mehr als Bremse des Preisanstiegs zur Verfügung stehen wird. Innerhalb des Fruchtgemüses waren Tomaten preiswerter als im Vorjahr und kompensierten so teurere Gurken, Zucchini und Paprika. Unter dem Strich resultierte daraus für Frischgemüse eine Teuerungsrate von nur 0,2 %. Die Verbraucherpreise für Speisefrühkartoffeln sanken im Verlauf des Julis deutlich und fielen dadurch im Monatsdurchschnitt um 0,6 % unter das Vorjahresniveau. Erstmals seit Juni 2021 waren Kartoffeln damit günstiger als im Vorjahr.

Die Entwicklung wird selbstverständlich auch Thema auf dem DOGK am 12./13. September in Düsseldorf sein. Hier erhalten Sie alle Infos zum Programm, zu den Sponsoring-Möglichkeiten und zur Anmeldung.