Der DBV fomuliert Forderungen an die EU-Agrarminister. (Foto: ©BMEL/Photothek/Xander Heinl)

Der DBV fomuliert Forderungen an die EU-Agrarminister. (Foto: ©BMEL/Photothek/Xander Heinl)

Der Deutsche Bauernverband legt anlässlich der informellen Tagung der EU-Agrarminister am 1. September in Koblenz Appelle an den EU-Agrarministerrat, das Europäische Parlament und die EU-Kommission vor.Der DBV fordert von den Agrarministern bezüglich des „Green Deals“ Lehren aus der Corona-Krise zu ziehen: Diese zeige, wie wichtig eine eigenständige, wettbewerbsfähige und qualitativ hochwertige Erzeugung von Lebensmitteln aus den Händen europäischer Bauern sei. Im Green Deal und in der Farm-to -Fork-Strategie werde dies allerdings völlig vernachlässigt, so die Ansicht des Verbandes. Wenn die EU mehr Nachhaltigkeit und Klimaneutralität bis 2050 erreichen wolle, müsse sie vorrangig die heimische Erzeugung erhalten und eine Abwanderung auf andere Kontinente vermeiden. Düngung und PflanzenschutzZu den Maßnahmen zur Stabilisierung der heimischen Erzeugung zählen auch ein bedarfsgerechter Pflanzenschutz bzw. die Düngung zur Sicherung der Ernten. Die EU müsse in der Farm to Fork-Strategie und in der Biodiversitätsstrategie auf Lösungen statt auf politisierte Reduktionsziele setzen. Der Schutz von Ertrag und Qualität bleibe unverzichtbar. Entscheidung zu GAPWichtig ist dem DBV auch eine zügige Entscheidung über die GAP-Förderung. Auf dem Weg zu einer „grüneren GAP“ müsse das Ziel der Einkommenssicherung für Landwirte gewahrt bleiben. Die Landwirte erwarten eine zügige Klärung der offenen Punkte, damit die neue GAP ab 2023 starten kann.Keine AlleingängeFür einen fairen Wettbewerb im EU-Binnenmarkt seien die rechtlichen Anforderungen und Standards der landwirtschaftlichen Erzeugung stärker zu vereinheitlichen. Nationale Alleingänge müssen unterlassen werden, vor allem in den Bereichen Pflanzenschutz und Düngung sowie Umwelt- und Gewässerschutz. Um den „Green Deal“ handelspolitisch konsistent zu flankieren, dürfen Agrarimporte aus Drittländern die hohen und kostenintensiven EU-Standards im Verbraucher-, Umwelt- und Klimaschutz nicht unterlaufen.