Der niederländische Gewächshausgartenbau hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2040 keine Treibhausgasemissionen aus der eigenen Energieversorgung zu verursachen. Im Auftrag des Ministeriums für Landwirtschaft, Fischerei, Lebensmittelqualität und Natur (LVVN) hat Wageningen Social & Economic Research (WSER) zu diesem Zweck vier Szenarien entwickelt, wie WSER mitteilt.
Diese Szenarien befassen sich mit der Struktur (Flächenzusammensetzung) des Unterglasgartenbaus, der Energienachfrage und der Energieversorgung bei unterschiedlicher sozialer Unterstützung und Marktbewertung, wobei von einer klimaneutralen Energieversorgung ausgegangen wird. Die Studie wurde im Rahmen des Energiewendepakts für den Unterglasgartenbau 2022 bis 2030 durchgeführt.
In jedem der Szenarien für 2040 nimmt die Gesamtfläche des Gewächshausgartenbaus in den Niederlanden ab. Im Szenario Wert ist der Rückgang relativ gering (-5 %), im Szenario Kosten ist er erheblich (-40 %). Die Szenarien Qualität (-20%) und Effizienz (-25%) liegen dazwischen. Hinter diesen Schätzungen stehen vor allem die Geschäftsperspektive des Unterglasgartenbaus und der Flächendruck aus anderen Sektoren.
Wärmebedarf sinkt, Strombedarf variiert je nach Szenario
In jedem der Szenarien für 2040 sinkt der Wärmebedarf pro Quadratmeter im Unterglasgartenbau. In den Wert- und Qualitätsszenarien beträgt der Rückgang etwa 30 %, in den Kosten- und Effizienzszenarien etwa 40 %. Hinter diesen Schätzungen verbergen sich hauptsächlich Unterschiede in der Produktionsintensität. Nimmt man die Unterschiede im Wärmebedarf pro Quadratmeter und die Unterschiede in der geschätzten Anbaufläche pro Szenario zusammen, so liegt der Gesamtwärmebedarf in den Szenarien zwischen 22 PJ und 41 PJ.
In den Wert- und Qualitätsszenarien steigt der Strombedarf pro Quadratmeter um etwa 15 %, was hauptsächlich auf den marktorientierten Anbau und die Beleuchtung in Verbindung mit der Elektrifizierung der Energieversorgung zurückzuführen ist. In den Szenarien „Kosten“ und „Effizienz“ sinkt der Strombedarf pro Quadratmeter um etwa 15 %. Hier ist der Effekt des Rückgangs des beleuchteten Anbaus größer als der Effekt der Elektrifizierung der Energieversorgung. Nimmt man die Unterschiede im Strombedarf pro Quadratmeter und die Unterschiede in der geschätzten Fläche pro Szenario zusammen, so liegt der Gesamtstrombedarf der Szenarien zwischen 3,3 TWh und 7,2 TWh.
Unter der Prämisse eines klimaneutralen Gewächshausgartenbaus im Jahr 2040 wird in keinem der Szenarien noch fossile Energie (einschließlich Erdgas) eingesetzt. Der Wärmebedarf wird in allen Szenarien durch Geothermie, sektorexterne Wärmebeschaffung und Wärmepumpen gedeckt. In den Szenarien Wert und Effizienz ist der Anteil des Wärmebezugs von außerhalb des Sektors höher als der Anteil der Wärmepumpen, da in diesen Szenarien die Energienetze in größerem Umfang verfügbar sind.
In den Szenarien „Qualität“ und „Kosten“ ist der Anteil der Wärmepumpen höher als der Anteil der Beschaffung von außerhalb des Sektors, da in diesen Szenarien die Energienetze weniger verfügbar sind und der Wärmebedarf stärker vor Ort gedeckt werden muss.