Foto: HLPhoto/AdobeStock

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Die weltweite Spargelproduktion hat sich seit 2018 auf einem recht stabilen Niveau eingependelt. Deutschland gehört zu den weltweit fünf größten Spargelproduzenten. Dabei wird in Deutschland, anders als bei den drei führenden Nationen, fast ausschließlich für den Frischmarkt im Inland produziert. Weltweit wurden 2019 rund 1,7 Mio t Spargel produziert, eine ähnlich große Menge wie im Jahr zuvor. Der Trend zu immer größeren Erntemengen hat sich damit etwas abgeschwächt.

Zwischen 2010 und 2019 ist die weltweite Spargelernte um durchschnittlich 3 % pro Jahr gestiegen. Weltweit führend in der Produktion von Spargel ist China, wobei die Angaben der FAO zur Spargelernte in China weit überzogen scheinen. Angaben des amerikanischen Landwirtschaftsministeriums (USDA) erscheinen da weitaus realistischer. An der Spitzenposition Chinas ändert sich so oder so nichts. Allerdings tritt China kaum auf dem Weltmarkt in Erscheinung. Zumindest nicht bei frischem Spargel. Denn der größte Teil der Produktion wird zu Konserven oder anderen Produkten verarbeitet und erst dann weltweit verkauft. In Peru und Mexiko auf den weiteren Plätzen wandert zwar auch ein Teil der Produktion in die Verarbeitung, die beiden Länder sind aber auch die weltweit führenden Exporteure von frischem Spargel und stehen zusammen für rund 78 % der weltweiten Exportmenge. Deutschland schafft es unter den weltweiten Spargelproduzenten auf den vierten Platz und nimmt dennoch eine Sonderstellung ein. Denn nahezu die gesamte Erntemenge von zuletzt 115.700 t verbleibt auf dem Inlandsmarkt. Außerdem ist die Saison mit nur etwas mehr als drei Monaten deutlich kürzer als in China, Peru oder Mexiko. In Sachen Spargel ist Deutschland europaweit die Nummer eins. Lediglich in Sachen Verbrauch schneidet die Schweiz noch etwas besser ab. Gut 38 % der europaweiten Spargelernte entfallen auf Deutschland. In keinem anderen Land ist der Anteil von Spargel an der gesamten Freilandgemüsefläche höher als in Deutschland. Dennoch tritt Deutschland kaum als Exporteur auf, der meiste Spargel verbleibt im Inland. Ergänzt wird das Angebot auf dem deutschen Markt durch Importe, die sich in den vergangenen Jahren bei rund 24.000 t eingependelt haben. Spätestens 2018 war deutlich geworden, dass die Spargelanbaufläche in Deutschland nicht ewig steigen kann. Der Markt war gesättigt, und die Preise standen unter Druck. In der Folge wurden die Anbauflächen leicht eingeschränkt. Durch die Corona-Pandemie waren die Jahre 2020 und 2021 Ausnahmejahre. Die Gastronomie hatte überwiegend geschlossen, dafür haben die Verbraucher, zumindest 2020, wieder mehr Spargel gekauft, und damit die Tendenz der vergangenen Jahre umgekehrt. Das Jahr 2021 war zudem von einem kühlen Frühling geprägt, sodass das Spargelangebot in Deutschland lange knapp war. AMI