Der italienische Verband der Apfelproduzenten, Assomela, hat am 12. März in der regulären Sitzung des Marketingausschusses aktuelle Daten zur Produktionssituation und zu den Vorkommnissen im Markt und den dazugehörigen institutionellen Entscheidungen überprüft.

Was den Markt betrifft, so seien die Erzeuger optimistisch, denn die Verkäufe im Februar hätten steigende Mengen und einen Trend im Einklang mit den vorherigen Saisons aufgewiesen. Betrachtet man die einzelnen Sorten, so lag der Absatz von Golden Delicious im Februar um 8 % höher als im Vorjahresmonat und belief sich auf 55.600 t. Die Lagerbestände von Red Delicious zeigen das Rekordtief von 49.000 t, was einem Rückgang von -39 % gegenüber 2023 entspricht. Die Gala-Verkäufe, 2023 mit Rekordergebnis in der Produktion, folgen derzeit den Dekumulationsplänen, und für Mai wird ein ausgeglichenes Ende der Kampagne erwartet, so die Erwartungen des Verbands. Bei Fuji habe man im Februar mit 17.160 t einen Absatz erlebt, der leicht über dem Durchschnitt der vergangenen drei Jahre gelegen habe.

Bild: Assomela

Stopp von Pflanzenschutzmittel bedroht Produktionssystem

Produktionsseitig habe man während der Sitzung auch die Entscheidungen aus Brüssel zum Einsatz von Captan diskutiert, die “alles andere als beruhigend” seien, wenn es um eine Verlängerung der Zulassung des Fungizids gehe. Die Europäische Kommission erwäge, die Verwendung von Captan auf den Gewächshausanbau zu beschränken, wird in der Mitteilung erklärt, und dies sei “eine Entscheidung, die ein ganzes italienisches und europäisches Produktionssystem in Frage stellen würde, da Captan ein grundlegendes Molekül für die Produktion verschiedener Obstsorten nach der Technik der ‘integrierten Produktion’ ist”, zeigt sich der Verband besorgt.

Diskussion und ausgewogene Entscheidungen nötig

Als Branche sei man stets an vorderster Stelle, wenn es um die Achtung und den Schutz der Umwelt gehe, doch müsse “jede Entscheidung durch umfassende Bewertungen des in Frage kommenden Wirkstoffs gestützt werden, einschließlich der Verfügbarkeit und Wirksamkeit alternativer pflanzenschutzrechtlicher und technischer Lösungen”, so der Standpunkt des Verbands. Es bedarf einer Diskussion aller Beteiligten, wenn es um Nachhaltigkeit gehe, um so auch das wirtschaftliche Gleichgewicht der Unternehmen und der betreffenden Produktionsbranche zu berücksichtigen. Gemeinsam mit anderen italienischen und europäischen Organisationen stehe Assomela im intensiven Dialog mit den nationalen und europäischen Institutionen, um den Schutz der Erzeuger zu fordern, “die bereits heute zwischen dem Auftreten neuer Pflanzenkrankheiten und den Risiken des Klimawandels gefangen sind”, heißt es weiter.

Apfel

Entscheidung zur PPWR trägt nicht zur Harmonisierung bei

Besorgt beobachte man auch die Entwicklung der Verpackungsverordnung PPWR mit der im Trilog erzielten Einigung, was ein Verbot der Verwendung von Kunststoffverpackungen für unverarbeitetes frisches Obst und Gemüse unter 1,5 kg ab 2030 vorsieht. Der Texte gehe zudem nicht in Richtung der gewünschten Harmonisierung der verschiedenen nationalen Gesetze, sondern schaffe ein fragmentiertes und verwirrendes Szenario, das die Gefahr berge, Unternehmen zu benachteiligen, so das Statement des Verbands abschließend.