Das vom Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) koordinierte und durch das Bundes-ministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) geförderte Modell- und Demonstrationsvorhaben „Humus für Gemüse“ nimmt die Arbeit auf. Im Projekt werden innovative Maßnahmen zum Erhalt und Aufbau von Humus entwickelt und umgesetzt. Ziel ist es, so das IGZ, zukünftig den jeweils optimalen Humusgehalt im Boden zu erreichen.

Humus, die organische Substanz des Bodens, ist entscheidend für die Bodenfruchtbarkeit und durch den hohen Anteil an organischem Kohlenstoff gleichzeitig ein Kohlenstoffdioxid-Speicher. Eine intensive Bodenbearbeitung, der Entzug großer Mengen organischen Materials mit der Ernte sowie die meist intensive Bewässerung können vor allem im Gemüsebau zu einem Abbau des Humusgehalts führen. Darüber hinaus führen die durch den Klimawandel bedingten höheren Jahresmittel- und damit Bodentemperaturen zu einem verstärkten Humusabbau.

20241106_HumusFuerGemuese_Auftakt_IGZ_JVogt_02

Image: Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau

Das „HumusFürGemüse“-Konsortium kam am 6. und 7. November zum Projektauftakt am Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) in Großbeeren zusammen.

Um den fortschreitenden CO2-Emissionen aus pflanzenbaulich genutzten Böden entgegenzuwirken, sind innovative Maßnahmen zum größtmöglichen Erhalt und zum Aufbau von Humus erforderlich. Das Modell- und Demonstrationsvorhaben identifiziert standortangepasste und betriebsindividuelle Maßnahmen und testet diese auf Demonstrationsbetrieben in fünf wichtigen Gemüseanbauregionen Deutschlands (Nord, West, Mitte, Ost und Süd). Durch begleitende Messungen von Boden- und Pflanzenparametern werden Modelle zur Optimierung des Humusmanagements entwickelt. Diese Daten helfen, Maßnahmen dort umzusetzen, wo das größte Humusaufbaupotential besteht.

Ziel ist es, diese Maßnahmen auf weitere Flächen auszudehnen und Gemüsebaubetriebe deutschlandweit bei der Humuserhaltung zu unterstützen. Damit leistet das Projekt einen wichtigen Beitrag zur nachhaltigen Landwirtschaft und zum Klimaschutz.

Die Koordination des Projekts „HumusFürGemüse: Optimierung des Humusmanagements im Freilandgemüsebau“ hat das Leibniz-Institut für Gemüse- und Zierpflanzenbau (IGZ) inne und ist damit auch für die Vernetzung mit weiteren Initiativen verantwortlich. Darüber hinaus ist das IGZ für die Koordinierung der Analytik und Qualitätssicherung im Projekt verantwortlich.  Darüber hinaus ist das IGZ für die Koordinierung der Analytik und Qualitätssicherung im Projekt verantwortlich.

Kooperierende Institutionen sind die Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG), das Dienstleistungszentrum Ländlicher Raum Rheinpfalz (DLR-RP), die Landesforschungsanstalt für Landwirtschaft und Fischerei Mecklenburg-Vorpommern (LFA), das Sächsische Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfULG) und das Thüringer Landesamt für Landwirtschaft und Ländlichen Raum (TLLLR). Die wissenschaftliche Begleitforschung erfolgt durch das Julius Kühn-Institut und das Thünen-Institut. Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft fördert „HumusFürGemüse“ im Rahmen des Klimaschutzprogramms 2030 zur Aktivierung des Kohlenstoff-speicherpotenzials landwirtschaftlich genutzter Böden zum Thema „Humusaufbau im Obst- und Gemüsebau sowie im Anbau von Wein und Hopfen“ mit 3,41 Millionen Euro für einen Zeitraum von fünf Jahren.