Mit Blick auf das Geschäftsjahr 2023 sagte Finanzvorstand Wolfgang Nickl: „Wir haben den angepassten Ausblick bei allen wichtigen Geschäftszahlen erreicht.“ Der Konzernumsatz verringerte sich währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 1,2 % auf 47,637 Mrd Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen sank um 13,4 % auf 11,706 Mrd Euro.

Konzernzentrale Leverkusen

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Image: Bayer AG

Hierin enthalten waren laut dem Unternehmen negative Währungseffekte in Höhe von 375 (Vorjahr: plus 429) Mio Euro. Aufgrund der verminderten Zielerreichung reduzierte sich auch der Aufwand für alle Divisionen für das konzernweite Short-Term-Incentive-Programm um insgesamt etwa 1 Mrd Euro. Auch der Aufwand für das Long-Term-Incentive-Programm war um rund 0,4 Mrd Euro niedriger als im Vorjahr. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen betrug 24,6 % und lag damit um 2 Prozentpunkte unter dem Vorjahr. Das EBIT belief sich auf 612 Mio (Vorjahr: 7,012 Mrd) Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 6,977 (Vorjahr: 2,245) Mrd Euro. Diese resultierten hauptsächlich aus Wertminderungen im Wesentlichen innerhalb der Division Crop Science. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 2,941 (Vorjahr: plus 4,150) Mrd Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie verringerte sich um 19,5 % auf 6,39 Euro.

Der Free Cash Flow reduzierte sich um 57,9 % auf 1,311 Mrd Euro. Die Nettofinanzverschuldung zum 31. Dezember stieg gegenüber Ende 2022 um 8,5 % auf 34,498 Mrd Euro. Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit und positive Währungseffekte konnten die Auszahlungen für die Dividendenausschüttung und die Vergleichszahlungen für die Rechtsfälle in den USA nicht vollständig ausgleichen.

Obwohl das Agrargeschäft (Crop Science) in Europa/Nahost/Afrika und Asien/Pazifik zulegte, verzeichnete es insgesamt einen Umsatzrückgang von wpb. 3,7 % auf 23,270 Mrd Euro. Dieser ist vor allem auf erhebliche Preisrückgänge bei glyphosathaltigen Produkten aufgrund reduzierter Preise für Generika zurückzuführen, was bei den Herbiziden zu einem Umsatzminus von wpb. 26 % führte. Innerhalb des restlichen Portfolios sorgten innovative Produkte und höhere Agrarproduktpreise in einem inflationsgetriebenen Marktumfeld für eine insgesamt positive Preisentwicklung. Besonders bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften gelang ein Umsatzplus (wpb. 13,8 %) vor allem aufgrund von Preissteigerungen. Aufwärts ging es auch bei den Fungiziden (wpb. um 8,8 %) – im Wesentlichen durch Preissteigerungen in Europa/Nahost/Afrika sowie Mengenausweitungen in Latein- und Nordamerika. Vor allem dank höherer Lizenzeinnahmen in Lateinamerika stieg der Umsatz bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften wpb. um 5,5 %.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 26,6 % auf 5,038 Mrd Euro – im Wesentlichen wegen der erheblichen Preisrückgänge bei glyphosathaltigen Produkten. Zusätzlich belasteten insbesondere inflationsbedingt gestiegene Herstellungskosten das Ergebnis. Zu verzeichnen war ein positiver Währungseffekt von 103 (Vorjahr: 284) Mio Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen sank um 5,6 Prozentpunkte auf 21,7 %.

Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2023) erwartet Bayer für das Jahr 2024 einen Umsatz von 47 Mrd Euro bis 49 Mrd Euro. Das Unternehmen rechnet mit einem EBITDA vor Sondereinflüssen von währungsbereinigt (wb.) 10,7 Mrd Euro bis 11,3 Mrd Euro. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant es wb. einen Wert von 5,10 bis 5,50 Euro. Der Free Cash Flow soll sich wb. auf 2 Mrd Euro bis 3 Mrd Euro belaufen. Zum Jahresende 2024 rechnet der Konzern mit einer Nettofinanzverschuldung von wb. 32,5 Mrd Euro bis 33,5 Mrd Euro.

Auf Divisionsebene erwartet Bayer eine wpb. Umsatzentwicklung von minus 1 % bis plus 3 % bei Crop Science, minus 4 % bis 0 % bei Pharmaceuticals und plus 3 % bis 6 % bei Consumer Health. Zudem plant das Unternehmen wb. mit einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von 20 % bis 22 % bei Crop Science, 26 % bis 29 % bei Pharmaceuticals und 23 % bis 24 % bei Consumer Health.

Basierend auf den Wechselkursen zum Stichtag 31. Dezember 2023 rechnet Bayer abweichend von den oben genannten währungsbereinigten Werten auf Konzernebene mit einem Umsatz von 46 Mrd Euro bis 48 Mrd Euro sowie mit einem bereinigten Ergebnis je Aktie von 4,95 bis 5,35 Euro.

Bayer hat im vergangenen Jahr weiter an der Umsetzung seiner Nachhaltigkeitsstrategie gearbeitet und wieder gute Fortschritte auf dem Weg zur Erreichung seiner Ziele bis 2030 gemacht. Die gilt sowohl für die Reduzierung des ökologischen Fußabdrucks wie auch für die Zusagen auf den Gebieten der Gesundheitsversorgung, Empfängnisverhütung und der Unterstützung von Kleinbauern in Ländern mit geringem bis mittlerem Einkommensniveau. Auf der UN Water Conference in New York hat Bayer im März eine neue Wasserstrategie vorgestellt und wird damit zur Bewältigung der globalen Wasserkrise beitragen.