Nach einem saisontypischen Start in das Jahr 2024 erwartet die BayWa AG in den kommenden Monaten eine deutlich dynamischere Geschäftsentwicklung. Bei Umsatzerlösen in Höhe von 5,2 Mrd Euro (Q1/2023: 6,3 Mrd Euro) lag das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) im ersten Quartal bei minus 61,3 Mio Euro (Q1/2023: 91,8 Mio Euro), so BayWa.

Im Segment Global Produce lag der Umsatz nach den ersten drei Monaten im laufenden Geschäftsjahr bei 269,2 Mio Euro (Q1/2023: 257,1 Mio Euro), das EBIT bei minus 9,9 Mio Euro (Q1/2023: minus 12,6 Mio Euro). Die Entwicklung im Segment Global Produce folgt dem saisontypischen Verlauf. Der Abverkauf der deutschen Apfelernte 2023 ist im Berichtsquartal noch in vollem Gange und wird voraussichtlich bis in den Frühsommer andauern. Bei im Vergleich zum Vorjahr geringeren Erntevolumina können in Europa höhere Vermarktungspreise erzielt werden. Diese Preisentwicklung dürfte sich auch positiv auf das Exportgeschäft der neuseeländischen Tochtergesellschaft T&G auswirken. Die im ersten Quartal noch nicht abgeschlossene Erfassung der Apfelernte in Neuseeland deutet bereits auf gute Qualitäten hin und lässt eine erfolgreiche Vermarktungssaison erwarten. Die gute Preisentwicklung und die unterdurchschnittlichen Lagerbestände vor allem in Deutschland bieten ein stabiles Vermarktungspotential für die Folgequartale. 

Mango und Avocado in Q1/2024 hinter den Erwartungen

Eine schwache Nachfrage verzeichnete T&G im Großhandel mit Fruchtgemüse in der südlichen Hemisphäre. Hier war vor allem das Tomatengeschäft von einer unerwartet hohen Kaufzurückhaltung und einem preissensiblen Wettbewerbsumfeld geprägt. Im Handel mit tropischen Früchten wurde die Preisfindung für Früchte wie Mangos durch extreme Wetterkapriolen insbesondere in Südamerika beeinflusst. Auf einen extremen Preisanstieg zu Beginn des Kalenderjahres folgte ein Preisverfall. Zudem war die Versorgungssituation bei Avocados aufgrund einer schwachen Ernte in Peru kurzfristig angespannt. Insgesamt konnte im Segment Global Produce der saisontypische Verlust gegenüber dem Vorjahr reduziert werden. Die Versicherungserstattung für die Schäden des Zyklons im Jahr 2023 dürfte in den Folgequartalen des laufenden Geschäftsjahres vereinnahmt werden.

Auf dem richtigen Weg

BayWa-CEO Marcus Pöllinger: „Was wir nach drei Monaten schon sehen: Wir sind auf dem richtigen Weg. Viele der Maßnahmen unserer ,Strategie 2030‘ werden in den Geschäftsbereichen und Beteiligungen unserer Gruppe erfolgreich umgesetzt. Die Bestände und damit auch die Kapitalbindung wurden bereits spürbar reduziert, zum Beispiel im Segment Agrar: Im Vergleich zu den Vorjahren haben wir 45 % weniger Ware eingelagert, sind aber durchgängig lieferfähig, weil wir die Landwirtschaft dank optimierter Abwicklungsprozesse ,just in time‘ beliefern. Dem weiteren Verlauf des Geschäftsjahres blicke ich insofern sehr zuversichtlich entgegen.“ Der BayWa-Vorstand bestätigt seine Prognose für das Jahr 2024: Der Zielkorridor für das EBIT der BayWa AG liege zwischen 365 Mio Euro und 385 Mio Euro, gibt das Unternehmen bekannt.

BayWa Zentrale in München

Die BayWa-Zentrale in München

Image: BayWa AG