Bereits seit Ende 2022 sind Bioland, Naturland und Gäa Teil einer Branchenvereinbarung, mit der sie die Waren ihrer jeweiligen Mitglieder als prinzipiell gleichwertig anerkennen. Nun ist zum 1. April auch Bio-Kreis beigetreten, wie die Lebensmittelzeitung mitteilt.

Bio-Schild mit Gemüse

Bio-Schild mit Gemüse

Image: M. Dörr & M. Frommherz/AdobeStock

Ziel der Vereinbarung, der sich weitere deutsche Bio-Verbände bis Ende 2024 anschließen sollen, ist es, Engpässe bei der Belieferung von Supermärkten und Discountern zu vermeiden. Werden sich Demeter, Ecoland, Biopark und Ökohofe anschließen, könne eine gemeinsame Rohstoffbasis für fast die gesamte Verbandsware geschaffen werden, was 60 % der Bio-Produkte in Deutschland seien.

Weil alle großen Lebensmittelhändler Ware von Bio-Verbänden vermarkten und es deshalb oft zu Produktengpässen gekommen sei, sei die Branchevereinbarung, die den Austausch von Rohstoffen und Zutaten untereinander erleichtern will, nötig geworden.

Die Vereinbarung werde laut Bioland-Präsident Jan Plagge nichts an dem Wettbewerb zwischen den Verbänden ändern. Deutschlands Erzeuger würden laut Naturland-Präsident Hubert Heigl auch weiterhin entscheiden, was hochwertiges Bio sei. Verbandswechsel und Doppelmitgliedschaften sollen vermieden werden.

Weil sich die Vereinbarung nur auf Deutschland beschränke, wurde in Österreich unter der Marke „Next Bio“ ein Öko-Verband gegründet, der von der Gleichwertigkeit aller etablierten Verbandsstandards ausgehe. Handelskunden und Verarbeiter in Deutschland, Österreich und der Schweiz sollen beliefert werden. Ziel sei es, Aufwand zu vermeiden, da Rohstoffe und Produkte sämtlicher Bio-Organisationen gemeinsam erfasst, gelagert, verarbeitet und vermarktet werden sollen. Von deutscher Seite kam für das „allgemeine Siegel für Verbands-Bio“ allerdings direkt eine Absage. Jan Plagge habe es als „völlig wertlos“ abgeschmettert.