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„Neue Gentechniken wie CRISPR/Cas werden häufig als große Hoffnungsträger angesehen, die viele Probleme in der Land- und Ernährungswirtschaft auf einmal lösen: Sie sollen zur Ernährungssicherung, zum Erhalt der Artenvielfalt und zur Klimaanpassung der Landwirtschaft beitragen. Aber das ist ein großer Fehler, die Erwartungen an diese neuen Gentechniken sind unrealistisch und basieren größtenteils auf reinen Annahmen', so Bioland-Präsident Jan Plagge anlässlich des EU High-Level-Events zum Thema Gentechnik.

Weiter erklärte er: 'Außerdem lenken sie davon ab, dass wir an ganz anderen Stellen im Agrar- und Ernährungssystem ansetzen müssen: Für umwelt-, arten- und klimafreundliches Essen und Ackern brauchen wir vielmehr einen echten Systemwechsel. Sich mit so vielen Ressourcen auf die Agro-Gentechnik zu konzentrieren bedeutet, die Dinge zu vereinfachen, indem man nur Ausschnitte der Probleme betrachtet. Zudem sind Gentechniken – und das schließt neue Methoden ausdrücklich mit ein – mit erheblichen Risiken für Organismen, die Stabilität der Ökosysteme und unsere Lebensgrundlagen verbunden. Umso wichtiger bleibt eine strenge Regulierung mit Risikoprüfung und auch transparenter Kennzeichnung, damit sowohl Landwirt*innen als auch Verbraucher*innen erkennen, an welcher Stelle der Nahrungsmittelkette gentechnisch veränderte Organismen eingesetzt wurde.
Die aktuelle Regulierung respektiert das Vorsorgeprinzip und die Transparenz. Sie ist ausreichend, um auch die Anwendung der neuen Gentechniken zu regulieren. Wir setzen uns auf EU- und Bundesebene bei den politischen Entscheider*innen dafür ein, dass diese Regulierung, wie sie auch im aktuellen EU-Gentechnikrecht verankert ist, bestehen bleibt. Von der neuen Bundesregierung, die sich die Stärkung des Ökolandbaus auf die Fahnen geschrieben hat, erhoffen wir uns wirksame Unterstützung in der Sache.“