Brasilien will bis 2026 insgesamt 300 Mrd Real (56 Mrd Euro) in die „Industrialisierung“ der heimischen Wirtschaft einschließlich der Landwirtschaft investieren.

Melonenernte in Brasilien

Auch die Landwirtschaft Brasiliens soll von den Investitionen profitieren.

Image: M. Schotten

Das geht aus dem Plan „Neue Industrie Brasiliens“ (NIB) hervor, den Staatspräsident Lula da Silva kürzlich in Brasília vorgestellt hat. Als ein Ziel wird darin die Technisierung der Familienlandwirtschaft genannt. Außerdem soll die Produktion von Landtechnik sowie Dünge- und Pflanzenschutzmitteln im Inland kräftig angekurbelt werden. Generell soll die heimische Landwirtschaft unabhängiger von Produktionsmittelimporten werden. Die Regierung strebt außerdem eine stärkere Digitalisierung der Branche einschließlich des Aufbaus digitaler Kontroll- und Rückverfolgbarkeitsplattformen an. Darüber hinaus soll die ökologische Nachhaltigkeit gefördert werden, etwa durch die Wiederherstellung degradierter Flächen, mehr Präzisionslandwirtschaft sowie technologische Neuerungen zur Senkung von Wasserverbrauch und Klimagasemissionen.   

Endlich die Schwelle überwinden

Für den Bereich Landwirtschaft sind dem NIP-Plan zufolge insgesamt 400 Mio Real (75 Mio Euro) an Fördergeldern vorgesehen. Weitere im Plan genannte Investitionsbereiche sind die Infrastruktur, die Produktion von Pharmaprodukten und medizinischen Geräten, die industrielle Produktion sowie die Erzeugung erneuerbarer Energien. Schließlich gibt es Geld für die Entwicklung von Technologien für die Staatsverteidigung. Da Silva will die heimische Wirtschaft mithilfe des Plans innovativer, umweltfreundlicher, stärker exportorientiert und produktiver machen. Brasilien müsse endlich die Schwelle hin zu einem großen und entwickelten Land überwinden, so der Staatspräsident. AgE