Zwiebel sind mit einer Jahresproduktion von 100 Mio t die zweitgrößte Gemüsepflanze der Welt. Sie ist auch eine der wichtigsten Kulturen im Vereinigten Königreich, wo im Jahr 2022 etwa 500.000 t erzeugt werden, mit einem Wert von 160 Mio GBP. Die Fusarium-Basalfäule (FBR) stellt jedoch eine erhebliche Bedrohung für die britische Zwiebelindustrie dar und verursacht sowohl vor als auch nach der Ernte verheerende Verluste, teilt die British Onions Producer Association (BOPA) mit.

Zwiebelfäule

Zwiebelfäule

Image: British Onion Producer Association

Die Verluste würden die Zwiebelerzeuger in den Ruin treiben, und da der Klimawandel das Problem noch verschärfe, seien innovative Lösungen dringend erforderlich. Als Reaktion darauf habe die BOPA ein Forschungsprojekt ins Leben gerufen, das von einem Team verschiedener Experten aus den Bereichen Fernerkundung, Agronomie und Biologie geleitet wird. Das Projekt, das von Innovate UK im Rahmen des DEFRA-Innovationsprogramms für die Landwirtschaft finanziert wird, ziele darauf ab, die Erkennung und Bekämpfung von FBR mit einem vielseitigen Ansatz zu revolutionieren. Durch hochmoderne molekulare Diagnostik, agronomische Erkenntnisse und fortschrittliche Technologien will das Team den Zwiebelerzeugern die nötigen Instrumente an die Hand geben, um FBR in jeder Phase der Produktion zu bekämpfen.

“FUSED: Integrierte Fusarium-Frühdiagnose und -Management” ist ein 24-monatiges Forschungsprojekt im Wert von 1 Mio GBP mit einem Team, das aus der British Onions Producer Association, dem innovativen F&E-Unternehmen B-hive Innovations Ltd, G’s Growers, Moulton Bulb Company, Stourgarden und Bedfordshire Growers bestehe und an dem Forscher der University of Warwick, RSK-ADAS, CHAP (Crop Health and Protection), VCS Agronomy und dem Allium & Brassica Centre beteiligt seien. “Gemeinsam leisten wir Pionierarbeit bei der Entwicklung neuer Methoden zur Bewertung des FBR-Risikos vor der Aussaat, zur Erkennung infizierter Zwiebeln auf dem Feld und während der Ernte sowie zur Erkennung früher Anzeichen einer Infektion bei der Lagerung”, erklärt Dr. Andy Gill, Geschäftsführer von B-hive Innovations und Gesamtprojektleiter. “Unser Ziel ist ehrgeizig: die FBR-Prävalenz soll um 50 % gesenkt werden, wodurch jährliche Verluste in Millionenhöhe eingespart und die langfristige Nachhaltigkeit der Branche verbessert werden könnten.”

“Die britische Zwiebelbranche hat wirklich Mühe, FBR zu bekämpfen”, sagte Tim Elcombe, Vorsitzender der British Onions Producer Association und von Bedfordshire Growers. Die Ernteverluste können bis zu 40 % betragen, und das kostet die Branche mehr als 10 Mio GBP pro Jahr. Als Sektor brauchen wir dringend bessere Lösungen für die Erkennung und das Management.”

Die Auswirkungen dieser Forschung gehen über die finanziellen Vorteile hinaus, denn zu den potenziellen Vorteilen gehören eine geringere Abhängigkeit von Importen und eine verbesserte Umweltverträglichkeit. Indem es den Erzeugern wirksame Strategien zur Erkennung und Bekämpfung von FBR an die Hand gebe, stelle dieses Projekt einen entscheidenden Schritt zur Sicherung der Zukunft der britischen Zwiebelindustrie dar.

“Die Kombination der Forschungsarbeiten ist hervorragend”, sagte Sam Rix, Vorsitzender der British Onions Producer Association für Forschung und Entwicklung und von Stourgarden. “Das Projekt konzentriert sich auf jeden Punkt des Zwiebelanbauprozesses, von der molekularen Diagnostik vor der Aussaat über die Bildgebung auf dem Feld bis hin zur FBR-Erkennung in den Lagern, um Infektionen in den frühestmöglichen Stadien zu erkennen. Dies sollte die Zwiebelproduzenten mit einer erstaunlichen Bandbreite an neuen Technologien ausstatten.”