Foto: Gorodenkoff/AdobeStock

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Nach sieben Monaten Lockdown haben die meisten Betriebe, die dürfen, auch geöffnet. Dennoch läuft das Geschäft aufgrund der Corona-Auflagen nur gebremst. Das geht aus einer aktuellen Branchenumfrage hervor, die der Deutsche Hotel- und Gaststättenverband (DEHOGA Bundesverband) jetzt veröffentlicht hat.

Trotz des stufenweisen Neustarts verzeichneten die gastgewerblichen Betriebe im Mai Umsatzeinbußen von 67,8 % im Vergleich zum Mai 2019. Knapp über 60 % der Unternehmer sehen aufgrund der gültigen Corona-Auflagen wie Testpflicht, Kontaktbeschränkungen und Abstandsgebote nur schwer eine Perspektive, rentabel wirtschaften zu können. Die existenzielle Not ist weiterhin groß. Auch wenn sich die Zahl der Betriebe, die um ihre Existenz bangen, von 75,5 % im Januar auf nun 45,6 % deutlich reduziert hat.
„Wir hoffen, dass sich die Situation im Juni bei sinkenden Inzidenzzahlen, mit Wegfall der Testpflicht in der Außengastronomie sowie mit der Erweiterung der Kontaktregeln und der Möglichkeiten für Familienveranstaltungen weiter verbessert“, erklärt DEHOGA-Präsident Guido Zöllick. Voraussetzung dafür sei Planungssicherheit für die Unternehmer. „Aufgabe der Politik ist es jetzt, für dauerhafte Öffnungen zu sorgen, ausreichend Impfstoff bereitzustellen sowie für die Betriebe, die noch nicht öffnen dürfen bzw. weiter Umsatzeinbußen von 30 % und mehr zu verkraften haben, die Überbrückungshilfe III bis Jahresende zu verlängern“, so Zöllick. Die betrifft insbesondere die Stadt- und Tagungshotellerie sowie den gesamten Bereich der Eventgastronomie, da Veranstaltungen nur unter hohen Auflagen und mit Teilnehmerbegrenzungen durchgeführt werden können. So fallen laut der DEHOGA-Umfrage die Umsatzverluste der Betriebe in den Großstädten mit mehr als 500.000 Einwohnern im Mai mit 76,2 % noch einmal höher aus als im Branchenschnitt. Die Ergebnisse der DEHOGA-Umfrage verdeutlichen zudem, dass die Bars, Kneipen und Diskotheken weiterhin besonders stark unter den Corona-bedingten Einschränkungen leiden. Die Einbußen liegen hier zwischen 75,8 % bei den Bars und Kneipen und 93,9 % bei den Clubs und Diskotheken.
Umso mehr, so DEHOGA, komme es auf schnelle finanzielle Hilfen an. Doch noch immer warteten viele Betriebe auf die dringend notwendigen Zahlungen. Laut den Umfrageergebnissen haben 9,3 % der Betriebe noch nicht die vollständige Novemberhilfe erhalten. 8,1 % warten auf die Dezemberhilfe. Bei 72,7 % der Unternehmen steht die Auszahlung der Überbrückungshilfe III aus.