Rasche Klimaschutzmaßnahmen könnten bedeuten, dass verheerende Trockenperioden im Mittelmeerraum bis zum Ende des Jahrhunderts seltener werden, wie eine neue Studie der Universität Reading zeigt.

Dürre

Dürre

Image: Tanja Esser/AdobeStock

Fortgeschrittene Computermodelle deuten darauf hin, dass die sommerlichen Niederschläge in Südeuropa bis zum Jahr 2100 um bis zu 48 % zurückgehen könnten, wenn die Treibhausgasemissionen weiter rapide ansteigen; ein Großteil dieses prognostizierten Rückgangs könnte jedoch vermieden werden, wenn die Netto-Null-Emissionen so bald wie möglich erreicht würden.

Die von Wissenschaftlern der Universität Reading geleitete Studie liefere zusätzliche Beweise, die zu beschleunigten Klimaschutzmaßnahmen motivieren und einen drastischen Rückgang der Niederschläge, mehr Dürren und mehr Waldbrände verhindern.

Dr. Andrea Dittus, die Hauptautorin der Studie, sagte: “Das Klima hat sich bereits so stark erwärmt, dass ein gewisser Rückgang der Niederschläge unvermeidlich ist, aber unsere Ergebnisse zeigen, dass die für Europa prognostizierte weitere Sommertrockenheit vermieden werden könnte. Wenn wir den globalen Temperaturanstieg aufhalten, indem wir die Emissionen fossiler Brennstoffe auf Null reduzieren, wird der Mittelmeerraum nicht weiter austrocknen. Wir haben keine Zeit zu verlieren, um die Emissionen zu reduzieren. Wenn wir nicht schnell handeln, werden viele Länder im Mittelmeerraum unter einem erheblichen Mangel an Regen leiden, was sich möglicherweise auch auf Großbritannien und andere Länder auswirken wird.”

Im Juli 2023 erhielt Dr. Dittus vom UKRI Natural Environment Research Council 580.000 GBP, um zu untersuchen, wie eine Netto-Null-Welt aussehen würde. Viele frühere Studien haben die Auswirkungen auf die Erde bei unterschiedlichen Niveaus der globalen Erwärmung untersucht, aber die Untersuchung des Netto-Null-Klimas sei ein relativ neuer Forschungsschwerpunkt, der auf die Verpflichtungen der führenden Politiker der Welt - wie im Pariser Abkommen von 2015 - zur Begrenzung der globalen Erwärmung folge.

Die neue Studie konzentriere sich speziell auf die Auswirkungen einer Stabilisierung der Temperaturen in Europa. Die Forscher betonen, dass die Geschwindigkeit der globalen Erwärmung ein entscheidender Faktor für die Vermeidung von Dürren und extremen Trockenperioden sei. Wenn die Temperaturen aufgrund unkontrollierter Emissionen schnell ansteigen, führe dies zu extremeren Verschiebungen bei den Niederschlägen. Erfolge die Erwärmung jedoch allmählich aufgrund intensiver Klimaschutzmaßnahmen, seien die Auswirkungen weniger gravierend.

Das bedeute, dass die Maßnahmen, die die Länder zur Verringerung der Umweltverschmutzung in den kommenden Jahren ergreifen, einen großen Einfluss auf die künftigen Sommer in Europa haben könnten. Die Wissenschaftler konzentrieren sich zwar auf Europa, halten aber ähnliche Vorteile durch rasche Klimaschutzmaßnahmen auch für andere Regionen der Welt für wahrscheinlich. 

Die Forscher warnen jedoch davor, dass die schwerwiegendsten Auswirkungen nur dann vermieden werden können, wenn sofort umfangreiche Emissionssenkungen vorgenommen werden. Die optimistischeren Szenarien seien nur möglich, wenn die Welt so schnell wie möglich von fossilen Brennstoffen wegkomme.