Foto: Cathrin Bach/dvi

Foto: Cathrin Bach/dvi

Rund 230 Teilnehmer trafen sich am 30. und 31. März 2023 auf Einladung des Deutschen Verpackungsinstituts e. V. (dvi) beim 18. Deutschen Verpackungskongress in Berlin. In Vorträgen, Dialogformaten und Workshops adressierte das „Gipfeltreffen der Branche“ mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik den Status der Verpackungswirtschaft nach der Zeitenwende, Nachhaltigkeitsstrategien führender Hersteller und Marken sowie die aktuellen Pläne der Regulierer aus Brüssel und Berlin. Außerdem zeichnete das Netzwerk der Verpackungswirtschaft das Lebenswerk von Alfred T. Ritter mit dem Dieter Berndt Preis aus.

In seiner Keynote zum Kongresse unterstrich Michael Kellner, Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz und Mittelstandsbeauftragter der Bundesregierung, den Wert und die Bedeutung von Verpackungen. Er fand darüber hinaus viel Lob für die Unternehmen der Branche, denen er viel Erfahrung und Kompetenz in Sachen Kreislaufwirtschaft bescheinigte. Kellner stellte zentrale Aspekte der Bundesregierung im Umgang mit Verpackungen dar und zeigte dabei durchaus klare Kante. Gleichzeitig zeigte sich der Staatssekretär wiederholt offen für zielführende Vorschläge und betonte mehr als einmal, sein Anliegen, die Transformationen gemeinsam mit den Unternehmen der Branche zu gestalten und zu schaffen. Prof. Dieter Berndt war der Gründer des Deutschen Verpackungsinstituts. Seit 2015 vergibt das dvi einen Preis mit seinem Namen für Lebenswerke. Nach Prof. Dr. Klaus Töpfer und Prof. Dr. Claus Hipp würdigte das dvi nun den Unternehmer Alfred Theodor Ritter, Eigentümer der Alfred Ritter GmbH & Co. KG mit dem Preis. In seiner Laudatio beschrieb Oliver Berndt, Bereichsleiter Events & Marketing des dvi und Sohn von Prof. Berndt, die herausragenden Verdienste Ritters für Menschen, Märkte und Umwelt. Susanne Heldmaier, Strategic Lead of Basic Research & Technical Innovation der Mibelle Group – einer Tochter der MIGROS Gruppe – stellte in ihrem Vortrag die biotechnische CO2-Recyclingtechnologie ihres Unternehmens vor. Sie gewinnt CO2 als Rohstoff und produziert daraus PET. Nach Ansicht von Heldmaier ist das CO2-Recycling eine Schlüsseltechnologie für die Kreislaufwirtschaft mit einem zentralen Vorteil: Sie entkoppelt die Kohlenstoffproduktion von der Landnutzung. Eva Bredehorst, Global Packaging Sustainability Manager bei Beiersdorf, legte in ihrem Vortrag die Nachhaltigkeitsstrategie von Beiersdorf in Zeiten von VUCA dar, beschrieb die notwendigen Kooperationen und nannte Herausforderungen und Möglichkeiten beim Thema Design for Recycling im Bereich Kosmetikverpackungen. Olaf Dechow, Senior-Projektmanager Materials & Circularity, Corporate Responsibility der Otto Group gab in seinem Vortrag einen Rückblick, einen Statusbericht zum aktuellen Zustand und einen Ausblick auf die Auswirkungen der Regularien im Verpackungsbereich auf einen Onlinehändler. Dabei ging Dechow neben dem Thema Mehrweg, das im Falle der Durchsetzung „voll reinschlagen würde“ auch viele weitere Bausteine der geplanten PPWR ein. Francesca Stevens, Managing Director der European Organisation for Packaging and the Environment (EUROPEN) lieferte in ihrem Vortrag einen fundierten Überblick und einen aktuellen Status zu den verpackungspolitischen Plänen der EU-Regulierer.