Australien und Indien haben ein vorläufiges Kooperations- und Handelsabkommen (IA-ECTA) unterzeichnet, das auch zahlreiche Zollsenkungen für den Agrarhandel vorsieht. Australiens Premierminister Scott Morrison sprach nach der Unterzeichnung von einer „historischen Vereinbarung, die unseren Landwirten, Unternehmen und vielen mehr eine große Tür in die am schnellsten wachsende große Volkswirtschaft der Welt öffnet“.

Deutliche Zollermäßigungen soll es u.a. für zahlreiche Obst- und Gemüseprodukte sowie Fische und Forsterzeugnisse geben. Nach Angaben von Australiens Landwirtschaftsminister David Littleproud deckt der Handelspakt fast 90 % der derzeitigen Agrarexporte nach Indien ab und soll möglichst bis Jahresende in Kraft treten.
„Dieses Abkommen schafft auch neue Möglichkeiten für ein Engagement in den Bereichen landwirtschaftliche Zusammenarbeit, Biosicherheit sowie andere bilaterale Handels- und Investitionsmöglichkeiten“, betonte der Minister. Auch wurde Indien eingeladen, am australischen Programm für Agrarvisa zur Gewinnung ausländischer Arbeitskräfte teilzunehmen. Die Präsidentin des nationalen Bauernverbandes (NFF), Fiona Simson, sprach bezüglich des Abkommens mit einem Land von rund 1,4 Mrd Verbrauchern von einem „großartigen ersten Schritt für ein exportorientiertes Land wie Australien und insbesondere für die Landwirtschaft“. Es gebe für viele Produkte Zollsenkungen, doch es sei enttäuschend, dass diese in den Bereichen Milch und Getreide bisher weitgehend ausgeblieben seien. Laut Simson ist der NFF sehr daran interessiert, mit der australischen Regierung zusammenzuarbeiten, um das endgültige Abkommen sowohl für die indische als auch für die australische Landwirtschaft zu einem gewinnbringenden zu machen. AgE