Nach einem milden Herbst, in dem die gemessenen Temperaturen mehr als zwei Grad Celsius über dem Durchschnitt lagen, steht direkt das nächst Extrem vor der Tür: Ein starker Temperatursturz bis hin in die Minusgrade gefährde nun die Obst- und Gemüseproduktion, die sich nach deutlich zu warmen Herbsttagen nicht so schnell umstellen konnte, berichtet der italienische Bauernverband Coldiretti.

Im Freilandanbau habe Frost O+G beschädigt, betroffen seien dabei neben aktuell angebauten Wintergemüse wie Spinat, Beten, Kohlsorten oder Brokkoli auch Citrusfrüchte, die reif und mitten in der Ernte stünden, sowie Bienen, die sich aufgrund der zuvor herrschenden warmen Tage noch lange nicht in Winterruhe befanden. Die Landwirte seien daher äußerst besorgt, da dieser drastische Temperatursturz unerwartet eingetreten sei und betrachteten auch die Energiekosten für Gewächshäuser mit wachsender Sorge.

Blutorange in Scheiben

Image: Mind Body Spirit World | Pixabay

Kalt sei Dank: Erst bei richtig tiefen Temperaturen werden die Blutorangen so, wie sie die Konsumenten kennen und lieben.

Kälteeinbruch hat auch positive Seiten

Allerdings, beruhigt der Verband, habe dieser Wechsel auch Vorteile mit sich gebracht, etwa die typische Ausfärbung der italienischen Blutorangen, während im Norden des Stiefels der Radicchio dank der kühlen Tage an Knackigkeit und roter Blattfarbe gewinne, was die Qualität der Erzeugnisse deutlich erhöhe. Auch für die Schädlingsbekämpfung habe das wenn auch abrupte Ende der warmen Tage Vorteile, da die Populationen auf diesen Temperatursturz ebenso wenig vorbereiten gewesen seien, was ihre Chancen zu überwintern und sich im nächsten Frühjahr fortzupflanzen deutlich reduziere, gibt der Verband abschließend einen positiven Ausblick.