Biostimulantien ist der Oberbegriff für eine neue Gruppe landwirtschaftlicher Betriebsmittel, deren Bandbreite von Pflanzenextrakten über Algenpräparate und Bodenmikroorganismen bis zu Huminstoffen reicht, die alle die Nährstoffaufnahme der Pflanze verbessern oder sie widerstandsfähiger machen. Diese Betriebsmittel werden für Landwirte und Gärtner ein weiteres Element im integrierten Pflanzenbau sein. Biostimulantien zählen weder zu Pflanzenschutzmitteln noch zu Mineraldüngern, den beiden traditionellen Fachbereichen des IVA, und fallen nicht unter die entsprechende Regulierung dieser Produktgruppen. Daher hatte der Wirtschaftsverband im Mai 2017 einen dritten Fachbereich gegründet, in dem bis heute 13 Hersteller von Biostimulantien organisiert sind.
„Die Unternehmen der Branche investieren bis zu 10 % ihres Umsatzes in Forschung und Entwicklung, um die Wirksamkeit und Sicherheit der Produkte zu gewährleisten. Aber auch der Gesetzgeber ist gefordert, auf europäischer Ebene eine einheitliche und klare Regulierung zu schaffen. Nur wenn Anwender in der Landwirtschaft und Verbraucher vom Nutzen der Biostimulantien überzeugt sind, können sie sich langfristig auf dem Markt etablieren', sagte Dr. Thomas Mannheim, Vertreter des Fachbereichs Biostimulantien des IVA und Leiter der agronomischen Forschung der EuroChem Agro GmbH.
Auf dem europäischen Markt konkurrieren derzeit rund 200 Hersteller von Biostimulantien; zwei von drei sind kleine und mittelständische Unternehmen. Nach Expertenschätzungen beläuft sich das Marktvolumen in Europa auf gut eine halbe Milliarde Euro.