Erneut stehen die Kiwi-Erzeuger in der Bay of Plenty vor Herausforderungen. Wie der New Zealand Herald berichtet, haben die Temperaturen im Juni Aufzeichnungen des NIWA zufolge im Durchschnitt 1,4 Grad über dem Normalwert gelegen, was diesen Winter zu einem der wärmsten seit 110 Jahren macht.

Im vergangenen Jahr hätten es in der Region wegen der warmen Temperaturen eine schlechte Blüte gegeben, in diesem Jahr sei der Mangel an Kühlung noch schlimmer gewesen.

“Wir werden einfach weniger Blüten haben. Ein Beispiel aus unserer Obstanlage: Normalerweise bekommen wir 1,6 Blüten pro Winterknospe, was der Schlüsselindikator dafür ist, wie effektiv die Winterkälte und andere Maßnahmen während des Winters gewesen sind. Im vergangenen Jahr hatten wir 1,2 Blüten pro Winterknospe, das heißt, der Ertrag ist von Anfang an um 25 % gesunken. Der Knospenausbruch wird wahrscheinlich später erfolgen, sodass sich die gesamte Saison verdichtet”, erklärte die Fruition Horticulture-Beraterin Sandy Scarrow. Das werde wohl auch für die Baumkronen gelten. Die westliche Bay of Plenty um das Katikati-Gebiet sei besonders warm gewesen, während in den östlicheren Teilen um Te Puke und Paengaroa etwas niedrigere Temperaturen herrschten, aber das Fehlen von Winterkälte sei in der gesamten Region zu spüren gewesen.

Zespri rechne damit, etwa 136 Mio Trays zu exportieren, was einem Rückgang von 20 % gegenüber 2022 entspricht. Auch Colin Bon, Vorstandsvorsitzender der New Zealand Kiwifruit Growers sei zutiefst besorgt über die unzureichende Winterabkühlung. Er gehe aber davon aus, dass ein Kälteeinbruch in den nächsten zwei Wochen für die nötige Winterkälte sorgen sollte, um den Blütenansatz zu verbessern. Weiter südlich in der regennassen und wolkenverhangenen Hawke’s Bay habe es einen Silberstreif am Horizont gegeben. Jonathan Brookes, Berater bei AgFirst Horticulture, sagte, solche Tage seien besser als Frost. “Am besten sind niedrige Temperaturen unter 10 Grad, aber über Null.”

grüne Kiwis

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Image: Fruchthandel Magazin