Vom 23. bis 25. Februar 2024 informieren rund 350 Ausstellende über Erwerbsobstbau, Destillation und Agrartechnik – Bodensee-Obstbautage mit Fachvorträgen geben neue Impulse. Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk und der Bundesminister für Ernährung und Landwirtschaft Cem Özdemir nutzen Messebesuch zum Austausch, so die Veranstalter.

Rund 350 Ausstellende bieten ein umfangreiches Produktangebot zu Erwerbsobstbau, Destillation und Agrartechnik. Neu ist ein Bereich für Forschung und Wissenschaft in dem Hochschulen, Forschungsgruppen und Unternehmen ihre aktuellen Projekte vorstellen.

„Die Fruchtwelt Bodensee hat sich mit der Kombination aus umfangreichem Produktangebot und ihrem fundierten Konferenzprogramm mit Referenten aus Wissenschaft und Praxis einen ausgezeichneten Ruf in der Branche erarbeitet. Dies zeigt sich nun auch mit den Besuchen von Baden-Württembergs Landwirtschaftsminister Peter Hauk am Eröffnungstag sowie des Bundesministers für Ernährung und Landwirtschaft, Cem Özdemir am Messe-Samstag“, sind Messe-Chef Klaus Wellmann und Projektleiterin Sharon Kommer überzeugt. „Mit rund 350 ausstellenden Unternehmen verzeichnen wir eine deutliche Steigerung im Vergleich zur vergangenen Ausgabe und finden nun auch wieder zu unserem ursprünglichen Zweijahresturnus zurück. Bei der Zusammenstellung des fachlichen Rahmenprogramms bauen wir wie gewohnt auf die hohe Kompetenz unserer Partner aus der Branche“, ergänzt Sharon Kommer. Einen Fokus richtet die Messe auf den Bereich Forschung und Entwicklung. Auf einer gesonderten Fläche zeigen hier wissenschaftlich agierende Unternehmen und Gruppen aktuelle Projekte. Im Sonderbereich „Mein Hofladen“ präsentieren Ausstellende ihr Angebot zu Ladenbau, Automaten und Produkten für den Hofladen. In der Start-Up-Area bekommen neue marktteilnehmende Unternehmen die Chance ihre innovativen Produkte und Dienstleistungen vorzustellen.

Hochkarätig besetzt ist die Eröffnungsveranstaltung mit anschließender Podiumsdiskussion am Messe-Freitag: Unter dem Titel „Gemeinsam für eine zukunftsfähige regionale Obstproduktion – Wo sind die Stellschrauben entlang der Obstwertschöpfungskette?“ wird Landwirtschaftsminister Hauk mit Vertreterinnen und Vertretern aus Obstbau, Vertrieb und Gesellschaft die aktuelle Lage und Handlungsmöglichkeiten aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.

Fruchtwelt Bodensee

Fruchtwelt Bodensee

Image: Fruchtwelt Bodensee

Am Messe-Samstag wird erhöhte Aufmerksamkeit auf Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir gerichtet werden. Neben einer Ansprache und einem Messe-Rundgang wird es auch ein Gespräch in kleiner Runde mit Verbänden der Bodensee-Region geben. „Der Besuch der Minister Hauk und Özdemir unterstreichen, dass die Obstbau- und Agrarbranche gesehen und gehört wird. Wir werden die Chance für den Dialog auf der Messe nutzen und den beiden Ministern einige Gedankenanstöße mit auf den Weg geben“, verspricht Andreas Ganal, Geschäftsführer des Fachverbandes Obstregion Bodensee.

Betriebswirtschaftliche Aspekte, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Agri-Photovoltaik, Vortragsreihen zum Thema Bioproduktion, dem Anbau von Birnen und dem Brennereiwesen: Das Programm der Bodensee-Obstbautage, das maßgeblich von der Obstregion Bodensee, dem Kompetenzzentrum Obstbau Bodensee (KOB), dem Landratsamt Bodenseekreis, dem Bauernverband Allgäu-Oberschwaben sowie der Markgemeinschaft Bodenseeobst und der Württembergischen Obstgenossenschaft organisiert und zusammengestellt wird, ist vielschichtig. Ausgewählte Referenten aus Praxis, Forschung und Wissenschaft kommen drei Tage lang auf dem Messegelände in Friedrichshafen zusammen und betrachten aktuelle Themen. „In der momentan produktionstechnisch, politisch und wirtschaftlich herausfordernden Situation ist es wichtig, Impulse zu setzen, Möglichkeiten aufzuzeigen und zu diskutieren, um positiv in die Zukunft blicken zu können. Genau das wollen wir mit unserem Programm der Bodensee-Obstbautage erreichen“, betont Andreas Ganal.

Um die Nachhaltigkeitsinitiative „Fairdi – Natürlich vom Bodensee“ (ehemals „Echt Bodenseeapfel“) drehen sich die Folgevorträge am Freitagnachmittag. Es werden die bisherigen Ergebnisse aus den beiden Modellanlagen für robuste Sorten vorgestellt und in einem weiteren Vortrag wird der CO2-Fußabdruck der Bodensee-Äpfel unter die Lupe genommen. Zudem erhalten die Zuhörer Informationen über den Stand der Initiative, deren weitere Ziele und der zukünftigen Marke „Fairdi“.

Große Aufmerksamkeit lag in den vergangenen zwei Jahren auf dem Thema Agri-Photovoltaik. Das KOB ging in seiner PV-Versuchsanlage der Kernfrage nach ob und bei welchen Apfelsorten trotz der Verschattung durch die Module ein gesundes Wachstum und ein stetiger, qualitativ hochwertiger Fruchtertrag möglich ist. In einem Vortrag werden die Erfahrungen aus dem ersten Erntejahr zusammengefasst und erste Ergebnisse vorgestellt. Der Landesbauernverband Allgäu-Oberschwaben beleuchtet im Anschluss daran unterschiedliche Aspekte zum Thema Flächen-PV und geht beispielsweise auf die rechtlichen Rahmenbedingungen ein.

Starken Marktschwankungen unterlag in den vergangenen Jahren die Produktion von Bio-Äpfeln. Momentan werden diese in Deutschland wieder mehr eingekauft. Im Vortrag „Der Bio-Markt ist wieder im Aufwind. Auch Äpfel profitieren, aber wie gestaltet sich die Zukunft in Europa?“ wagt Helwig Schwartau eine Einschätzung und betrachtet dabei die Vorstellungen aus Brüssel, wonach die starke Ausweitung der Bio-Produktion umgesetzt werden soll. Zwei weitere Vorträge fokussieren die Bio-Produktion aus Sicht der Erzeuger und den Vertrieb in der Region.