Die Proteste europäischer Bauern, die sich auch gegen ein Freihandelsabkommen mit dem Mercosur-Staatenbund richten, bereiten den Landwirten in Argentinien und Brasilien inzwischen Sorgen. So warnte der argentinische Bauernverband (FAA) am 7. Februar gegenüber der heimischen Presse vor einem Scheitern des Abkommens wegen der Proteste.

Der brasilianische Landwirtschafts- und Viehzuchtverband (CNA) wies insbesondere die Forderung der europäischen Landwirte nach identischen Pflanzen- und Umweltschutzvorgaben für Produkte aus dem Mercosur und der EU zurück. Die Agrarproduktion in den beiden Staatenbünden sei nicht zu vergleichen. Beispielsweise fehle in Südamerika ein kalter Winter, der Schädlinge abtöte, gab der CNA zu bedenken.

Zitronen

Zitronen

Image: Betina Ernst

Der brasilianische Agribusiness-Verband (ABAG) zeigte indes Verständnis für die protestierenden Landwirte in Europa. Diese machten damit deutlich, dass sie nicht die vollen Kosten des ökologischen Wandels übernehmen wollten. Und auch der Mercosur lehne die „inakzeptablen“ Umweltschutzforderungen ab, die die EU dem Grundsatzabkommen beifügen wolle, so der Verband. Ein Ende der Verhandlungen sieht ABAG aber bisher nicht. Für dieses müsse eine Partei die Gespräche beenden. Und das sei bislang nicht passiert. AgE