rbb-Umfrage: Supermärkte und Discounter haben kaum regionale Äpfel im Angebot

Regionale Äpfel haben es nicht leicht im Supermarkt, so rbb. Denn die großen Händler machen strenge Vorgaben, auf die sich kleinere Betriebe oft nicht einlassen können und wollen, heißt es weiter. Carsten Hübner, Landwirt aus dem traditionsreichen Obstanbaugebiet Werder (Havel), etwa sagt: “Wir verkaufen schon seit Jahren auf Wochenmärkten, hauptsächlich, weil es sich für uns finanziell mehr lohnt.”

Die Märkische Erzeuger- und Vermarktungsorganisation GmbH im brandenburgischen Wesendorf dagegen erfülle die Anforderungen des Handels, allerdings mit großem Aufwand. “Bevor die Ernte beginnt, gehen wir per Hand durch und dünnen die Äpfel aus, damit alle eine einheitliche Größe haben und besonders in der Sonne hängen,” sagt Geschäftsführer Patrick Ruffert. Zwischen 60 cm und 90 mm Durchmesser dürfen die Äpfel haben, die Farbe muss stimmen, Druckstellen sind verboten.

Eine halbe Million Bäume ernte der größte brandenburgische Erzeuger in den nächsten Wochen ab - rund 250 t Äpfel pro Tag. Doch der Handel nehme nur einen kleinen Teil der Ernte sofort ab. Das meiste werde lange eingelagert, weil die Supermärkte noch voll seien mit ausländischen Äpfeln.

Aldi Nord teilte rbb dazu auf Anfrage mit, dass man sich an den Kundenbedürfnissen orientiere, betont aber: “Wann immer möglich, beziehen wir unsere Obst- und Gemüseartikel aus heimischer und regionaler Produktion.” Und Edeka schreibt, die Inhaber der einzelnen Filialen könnten selbst entscheiden, was sie ins Sortiment nehmen. “Die regionale Herkunft ist dabei eines der wichtigsten Kriterien.”

Und dennoch dominiere in den Regalen der Supermärkte Ware aus fernen Ländern. Offenbar auch weil viele Kunden nicht nach Herkunft kaufen, sondern vor allem nach Geschmack. Wer Äpfel aus der Region will, suc dheeshalb besser im Hofladen oder auf dem Wochenmarkt.