Bio Suisse, der Dachverband der Schweizer Biolandwirtschaft, hat sich erneut nachdrücklich gegen jeglichen Einsatz von Gentechnik im Ökolandbau ausgesprochen und dazu klare Rahmenbedingungen gefordert.

„Bioprodukte müssen weiterhin frei von Gentechnik bleiben. Dies verlangen die Konsumenten, aber auch alle Bio-Organisationen weltweit“, erklärte Verbandspräsident Urs Brändli kürzlich in Basel. Die Anwender von Gentechnik dürften nicht privilegiert werden, indem Risiken und Kosten auf die Biolandwirte und die Konsumenten abgeschoben würden. Bio Suisse reagierte mit dieser Forderung auf die Bestrebungen der Schweizer Regierung, den Einsatz neuer gentechnischer Verfahren zu liberalisieren. Diskutiert wird in dem Zusammenhang auch eine Zulassung neuer genomischer Verfahren im Biolandbau.

Bei ihren Überlegungen zur künftigen Regulierung der Gentechnik will die Regierung in Bern den derzeit in der Europäischen Union diskutierten Vorschlägen folgen. „Die heute geltenden Regelungen zur Sicherung von Wahlfreiheit und Transparenz müssen anwendbar bleiben. Und gentechnisch veränderte Pflanzen und Tiere müssen weiterhin auf Risiken geprüft werden, bevor sie auf unseren Tellern landen“, so die Forderung von Bio Suisse. Nach Angaben des Verbandes lehnen 80% der Schweizer Konsumenten Gentechnik in Nahrungsmitteln ab. Möglicherweise würden sie aber in Zukunft gezwungen, diese trotzdem zu essen, weil sie gentechnisch veränderte Produkte mangels Kennzeichnung gar nicht erkennen könnten. AgE

Bio Suisse-Präsident Urs Brändli

Bio Suisse-Präsident Urs Brändli

Image: Bio Suisse