Foto: Louise Brodie

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Die Trauben-Branche kann eigentlich positiv in die Zukunft blicken, denn die Schätzungen wurden auf 67,2 Mio Kartons bis 70,9 Mio Kartons erhöht, so die South African Table Grape Industry (SATI). Wären da nur nicht die Probleme am Hafen Kapstadt, von wo aus der Großteil der späten Traubensorten verschifft wird, weil nicht genügend Container für den Export bereitstehen, berichtet Südafrika-Korrespondent Fred Meintjes.

Der SATI-Vorsitzende Anton Viljoen versucht es noch mit Optimismus: 'Es ist anstrengend. Aber wir haben noch zwei Wochen vor uns und erwarten, dass sich der späte Markt wieder zufriedenstellend gestaltet.'
Grund für die Probleme sei vor allem der boomende Ost-West-Handel, der global für einen Container- und Schiffs-Mangel sorge. Es sei sehr wahrscheinlich, dass sich die Probleme bis in die zweite Jahreshälfte 2021 ziehen. Und sie sind zahlreich, so Meintjes weiter. Zum einen wird Kapstadts Hafen aufgrund von Windproblemen in Nord-Süd-Richtung häufig umfahren. Leere Container können dann nicht entladen werden. Aber auch Produktivität, die Exporteure, Logistiker und Reedereien bereiten dem Hafen Kopfschmerzen, erklärt Meintjes. Zum anderen hat sich der chinesische Markt nach den Problemen mit Covid-19 sehr schnell erholt, der Handel in die USA boomt und die Gebühren auf diesen Routen sind extrem hoch. Die Reedereien folgen dem Geld, es werden also nur noch die Märkte mit Containern bedient, die die höchsten Margen erzielen, heißt es aus der Branche. Einige Reedereien haben die Verschiffung von Frischwaren-Containern aus Südafrika in den Fernen Osten eingestellt, während andere nur noch eine begrenzte Anzahl von Containern für den Handel mit dem Nahen Osten akzeptieren. „Um Lösungen zu finden, müssen alle Beteiligten zusammenarbeiten. Die Spielregeln haben sich geändert und wir müssen uns anpassen. Wenn nicht, könnte es für die Zukunft der Exportbranche sehr düster aussehen“ wird Branchenexperte Deon Joubert zitiert.