Foto: Pixabay

Foto: Pixabay

Jährlich isst jeder und jede Deutsche rund 28 kg Tomaten, hat Statista im vergangenen Jahr ermittelt. Und auch der Bericht der EU-Kommission geht im kurzfristigen Ausblick für die Landwirtschaft im Sommer 2022 auf das rote Fruchtgemüse ein.

2021 habe sich dabei als sehr gutes Jahr gezeigt, sowohl Produktion als auch Verbrauch und Qualität seien sehr hoch, die Lagerbestände niedrig gewesen. In diesem Jahr erwarte man jedoch einen Rückgang um 9 % auf 16,5 Mio t, wobei frisch verzehrten Tomaten um 3 % im Vergleich zum Vorjahr verlieren, ganze 14 % bei Industrietomaten. Verursacht werde diese Negativentwicklung durch Trockenheit, geringere Nachfrage, den Wechsel auf ertragreichere Kulturen sowie weniger Unter-Glas-Anbau aufgrund hoher Energiekosten, heißt es im Bericht.

Letztere machen auch Enzo Lapietra zu schaffen. Der apulische Unternehmer setzt auf Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und Fotovoltaik. Den so erzeugten Strom müsste er eigentlich verkaufen, statt sie für die Produktion einzusetzen, berichtete er gegenüber Myfruit. „Heute wird Energie sogar so gut bezahlt, dass ich mehr verdiene als mit dem Verkauf von Tomaten.“ Derzeit gelte es im Anbau, möglichst viel Energie einzusparen, um wettbewerbsfähig zu bleiben und „um sicherzustellen, dass der Verbraucher es sich leisten kann, weiterhin Tomaten zu kaufen.“ Dabei ist die süditalienische Region ein großer Standortvorteil, berichtet Lapietra: „In Apulien können wir Tomaten fast natürlich anbauen, ohne Gewächshäuser, drei bis vier Monate im Jahr, mit Gewächshäusern kommen wir auf acht.“ Dabei sei das eingesetzte Gewächshaus richtig Hi-Tech und für den Anbau von Tomaten „in Island wie in der Wüste geeignet“. Dank Beleuchtungs- und Kühlsystem könne er das ganze Jahr über ernten und so zwölf Monate für Qualität sorgen, die seine Kunden schätzten und dafür Sommer wie Winter einen fairen Preis zahlten, so Lapietra, der gemeinsam mit seinem Bruder Lino das gleichnamige Unternehmen in Monopoli bei Bari leitet.