Agroscope Forschende haben drei natürliche Gegenspieler der Tomatenminiermotte auf sechs Tomatengenotypen getestet. Heraus kam, dass von den drei Genotypen, welche eine gewisse Resistenz aufweisen, zwei kompatibel mit den Gegenspielern sind, so Agroscope.
Die Kombination von Resistenzmechanismen von Wirtspflanzen mit biologischen Bekämpfungsmethoden stelle eine vielversprechende Strategie für das nachhaltige Management der Tomatenminiermotte Phthorimaea (Tuta) absoluta dar – ein invasiver Schädling aus Lateinamerika, der weltweit eine Bedrohung für den Tomatenanbau darstellt. Weshalb werden solche Kombinationsversuche durchgeführt? Der Grund hierfür sei, das Tomatenpflanzen selbst natürliche Gegenspieler des Schädlings negativ beeinflussen können und somit die Wirksamkeit der Schädlingsbekämpfung beeinträchtigen. In einer Agroscope-Studie haben Experten daher die Leistung von drei natürlichen Gegenspielern auf sechs Tomatengenotypen mit unterschiedlichen Resistenzniveaus gegenüber der Tomatenminiermotte P. absoluta untersucht.
Zunächst wurde die Wirksamkeit des Eiparasitoiden Trichogramma achaeae auf Eier bewertet, die von Motten stammten, die auf verschiedenen Tomatengenotypen gezüchtet wurden. Zweitens wurde die Leistung des Larvenparasitoiden Necremnus tutae auf Tomaten untersucht, die P. absoluta-Larven beherbergten. Schließlich wurde das räuberische Verhalten der Raubwanze Macrolophus pygmaeus gegenüber Eiern und Larven von P. absoluta bewertet.
Sowohl Tomaten, die stark von der Motte befallen werden, als auch die resistente, domestizierte Tomate Corona F1 und die resistente Wildtomate Solanum neorickii haben die Parasitierungsraten oder das Überleben der Gegenspieler nicht beeinträchtigt. Im Gegensatz dazu verringerte die resistente Wildtomate Solanum arcanum die Leistung der beiden Parasitoiden und die Wirksamkeit der Raubwanzen.
Zusammenfassend zeige die Studie, dass die Tomatengenotypen Corona F1 und S. neorickii mit allen natürlichen Gegenspielern kompatibel sind, während S. arcanum inkompatibel ist. Ein Grund für diese Unterschiede könnten die dichten Drüsenhaare auf S. arcanum sein, die die Bewegungsfähigkeit der Gegenspieler einschränken. Insbesondere verhindern die Drüsenhaare eine effektive Parasitierung durch T. achaeae und N. tutae sowie die Jagd und das Überleben der Raubwanze. Zum jetzigen Zeitpunkt sei nicht klar, ob Inhaltsstoffe der Tomatenpflanze auf die Gegenspieler giftig wirken, dies sei Ziel weiterer Untersuchungen.