Bis Ende des Jahres, so Jens Stechmann in einer Mitteilung des ZVG, stehen Bund und Länder nun in der Pflicht, mit einem umfassenden Programm den Obst- und Gemüsebetrieben bei einem verbesserten Risikomanagement zur Seite zu stehen. Dabei ginge es zunächst um eine finanzielle Unterstützung von Mehrgefahrenversicherungen im Obst- und Gemüsebau gegen Hagel, Frost, Sturm und Starkregen. Hier seien die Betriebe allein nicht in der Lage, die geforderten Prämien zu leisten, da diese in keinem Verhältnis zur Wertschöpfung durch die Erzeugnisse stehen. Zudem gäbe es bei Ereignissen wie Frost, aber auch bei Dürre derzeit entweder überhaupt keine Angebote oder aber nur unzureichende Angebote.
Begleitend zu der Unterstützung der Mehrgefahrenversicherung sei für die Betriebe die Einführung einer Risikoausgleichsrücklage zwingend geboten. Diese Risikoausgleichsrücklage ist eines der besten Instrumente zur Selbsthilfe der Betriebe, wenn unterschiedliche Ergebnisse von verschiedenen Wirtschaftsjahren durch unterschiedliche Witterungs- und Klimabedingungen ausgeglichen werden können. Die derzeit diskutierte Gewinnglättung reicht dabei bei weitem nicht aus. Darüber hinaus gilt es, flankierend innerhalb der Bund-Länder-Gemeinschaftsaufgabe zur Verbesserung der Agrarstruktur und des Küstenschutzes mit finanzieller Unterstützung Frostschutzberegnungsanlagen intensiv zu fördern.
Für den BOG-Vorsitzenden Stechmann ist es wichtig, dass die Politik „endlich Farbe bekennt“ und die Obst- und Gemüsebetriebe nicht mit den Wetterrisiken „allein im Regen“ stehen lässt. Die Witterungs- und Klimabedingungen in 2019 in den ersten Monaten zeigen schon wieder genügend Extreme auf. Allerdings haben, anders als in den Jahren zuvor, diese Extreme bisher zu keinen größeren wirtschaftlichen Einbußen bei den Betrieben geführt. Es ist aber festzustellen, dass es für 2019 auch in weiten Teilen wieder zu trocken sein wird und insgesamt von vielen lokalen Extremwetterereignissen auszugehen sein wird.
Nach der festen Überzeugung des BOG-Vorsitzenden Stechmann werden die Wetterextreme in den nächsten Jahren weiter zunehmen und insbesondere die Sommer werden trockener und heißer, wo hingegen sich die Winter von den Temperaturen voraussichtlich milder gestalten werden. Neue Voraussetzungen also, die auch einer Unterstützung durch Bund und Länder bedürfen. Denn gerade der Sonderkulturbereich ist mit seinen empfindlichen Kulturen besonders von einem gleichmäßigen Klima abhängig wenn es darum geht, Spitzenqualitäten zu erzeugen. Dabei wurden wir in den vergangenen Jahren durchaus mit unserem gleichmäßigen und stabilen Klima verwöhnt. In Zeiten des Klimawandels wird sich dies aber zu Ungunsten der Betriebe ändern. Hier muss die Politik helfend zur Seite stehen.