​Argentinien: Bessere Aussichten für die Citrus-Branche im neuen Jahr

Für das wirtschaftlich gebeutelte, ultrakonservativ regierte Land könnte dies ein Lichtblick sein, steht doch auch die Zitronenproduktion seit Jahren zunehmend unter einem hohen wirtschaftlichen Druck. Wie sich der Kurs des neuen Präsidenten Javier Milei auswirken wird, steht allerdings noch dahin. Hatte er zunächst dem Mercosur-Abkommen eine strikte Absage erteilt, so deutete sich zuletzt ein leichtes Abrücken von dieser Position an. Dass bei Zitronen nun eine Aufwärtsrevision stattfand, ist aber vor allem auf die optimistischen Aussichten der Produzenten zurückzuführen, die mit günstigen Wetterbedingungen rechnen. Dennoch: Die argentinische Anbaufläche für Zitronen wird laut der Prognose im Wirtschaftsjahr 2023/24 um 8,9 % auf 41.000 ha zurückgehen. Auch eine Folge dessen, dass die argentinischen Zitronenproduzenten erheblich von der internationalen Überproduktion auf dem Weltmarkt in Verbindung mit einer stagnierenden Nachfrage betroffen sind.

Orangen und Tangerinen weisen dem USDA-Bericht zufolge ebenfalls robuste Wachstumsaussichten auf. Die Produktion frischer Orangen wird den Agrarexperten zufolge voraussichtlich um 44 % auf 900.000 t steigen, während sich die Tangerinen-Produktion um 40 % auf 400.000 t erhöhen soll. Auch beim Export sind die Prognosen im Vergleich zum Vorjahr etwas günstiger. So sollen die Zitronenexporte Argentiniens auf 250.000 t steigen, was einem Anstieg von 25 % zur ersten Prognose entspräche. Auch die Ausfuhren von süßen Citrusfrüchten sollen größer ausfallen als ursprünglich erwartet, bei Orangen um 36 % auf 75.000 t und bei Tangerinen um 87 % auf 56.000 t. Diese Zahlen spiegeln auch den Trend wider, der in Argentiniens Citrus-Branche seit geraumer Zeit zu beobachten ist. Die süßen Citrus-Früchte weisen momentan eine deutlich höhere Wachstumsdynamik auf als der Klassiker des Landes, die Zitrone.