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Das Geschäftsmodell vieler beheizter Gewächshauskulturen steht aufgrund der volatilen und sehr hohen Gaspreise derzeit unter Druck. Auch in Belgien. SBB Accountants & Advisors hat die kritischen Energiekosten für den Erdbeeranbau ermittelt, das Online-Nachrichtenportal vilt.be hat die Resultate kürzlich veröffentlicht. Fazit: Die Unternehmen müssen sich die Energiekosten vor Beginn der nächsten beheizten Kulturen - im Herbst 2022 - sehr genau ansehen und auf dieser Grundlage entscheiden, ob sie anbauen oder nicht.

Der durchschnittliche belgische Erdbeererzeuger schaut dem Bericht zufolge auf ordentliche bis gute Jahre mit durchschnittlichen Erträgen von 3,5 bis 3,75 Euro pro Kilo zurück, verglichen mit durchschnittlichen Kosten von 2,8 bis 3,1 Euro pro Kilo. Dieses scheinbar stabile Ertragsmodell fand für einige Landwirte ein jähes Ende, als die Graspreise im Herbst vergangenen Jahres drastisch anstiegen.
„Der Gaspreis lag jahrelang bei 25 Euro pro MWh, jetzt liegt er bei über 110 Euro pro MWh. Dadurch sind die Selbstkosten gestiegen und die Einnahmen reichen nicht mehr aus, um eine Marge zu erzielen', sagt Bart Baets, Gartenbauberater bei der SBB.
Diese sinkenden bis negativen Margen wirkten sich vor allem aus, wenn der Erzeuger Gas im Rahmen variabler Verträge kaufen müsse. In der Praxis hätten viele Erzeuger ihre beheizten Kulturen reduziert, um die Energiekosten unter Kontrolle zu halten, was jedoch zu Verzögerungen in der Produktion führe. Die Erzeuger, die mit festen Gasverträgen arbeiten, konnten ihre Produktion fortsetzen.

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