Das Jahr 2023 war in vielerlei Hinsicht ein besonderes für BelOrta. So hat das Unternehmen nicht nur sein zehnjähriges Bestehen gefeiert. Die Integration der Belgischen Fruitveiling (BFV) und die Inbetriebnahme eines neuen zentralen Sortierzentrums unterstreichen aus Sicht von Direktor Philippe Appeltans auch „unsere Ambitionen und unseren Glauben an das Genossenschaftsmodell.“

Beim Anbau und Verkauf von Gemüse blickten das Untenehmen und seine Erzeuger auch auf viele Herausforderungen zurück. „Die Folgen der Energiekrise und die daraus resultierende starke Inflation hatten Auswirkungen auf die weltweite Verfügbarkeit von Frischgemüse. Darüber hinaus fand all dies in einem Umfeld extremerer klimatischer Bedingungen und eines erhöhten Krankheitsdrucks bei bestimmten Kulturen statt. Strategische Zusammenarbeit und Investitionen erwiesen sich für die weitere Entwicklung unseres lokalen Gartenbaus als wichtiger denn je“, fasst Appeltans zusammen.

Insgesamt könne man für die meisten Tomatensorten auf normale bis ordentliche Preise zurückblicken. „Einige Spezialitäten haben gut abgeschnitten. Diese Preisbildung war auch notwendig, um die stark gestiegenen Kosten in den Produktionsbetrieben zu kompensieren. Zu bestimmten Zeiten des Jahres gab es eine gute Auslandsnachfrage nach unseren Tomaten. Die großen Anbaugebiete in Südeuropa wurden neben erhöhtem Krankheitsdruck mehrfach von Hitzewellen heimgesucht, die sich stark auf die eigene Produktion auswirkten.“

Infolge der Ausweitung der Gurkenanbaufläche mit einem deutlich höheren Anbauvolumen werde das vergangene Jahr preislich nicht als ein Spitzenjahr für Gurken in Erinnerung bleiben. Das Gleiche gelte für Zucchini, wo die verstärkte Freilandproduktion zu einer der schlechtesten Saisons der vergangenen Jahre führte. Auberginen erlebten eine schwierige erste Saisonhälfte, konnten aber im August und September mit einem ordentlichen Endspurt rechnen, während Paprika zeitweise sehr gut abschnitt.

Im vergangenen Jahr hat BelOrta die Integration der Genossenschaft BFV realisiert und damit Appeltans zufolge seine Rolle und Stärke als führender Lieferant von belgischem Hart-, Weich- und Steinobst untermauert.

Philippe Appeltans

Philippe Appeltans

Image: BelOrta

Blick ins Jahr 2024

Wenn das Jahr 2023 etwas gelehrt habe, dann, dass Produktsicherheit nicht länger als selbstverständlich angesehen werden könne, untestreicht Appektans. „Das Klima, der zunehmende Krankheitsdruck, der Mangel an adäquaten Pflanzenschutzmitteln, die Volatilität der Energiemärkte, die immer strengeren Vorschriften, die angespannten Arbeitsmärkte und die geopolitischen Unruhen sind einige der Faktoren, die dafür sorgen, dass ein gut gefülltes Obst- und Gemüseregal selbst im wohlhabenden Europa nicht selbstverständlich ist.“ Diese Komplexität, mit der die BelOrta-Erzeuger konfrontiert seien, werde zusätzlich durch überzogene Erwartungen bestimmter Marktteilnehmer erschwert, die zusätzliche Kosten verursachten, ohne vom Markt angemessen vergütet zu werden. „Es wird oft zu wenig beachtet, dass für viele Erzeuger das Fass mehr als voll ist. Wie jedes andere wirtschaftlich geführte Unternehmen haben auch sie Renditeerwartungen. Willkürliche politische Bieter-, Preis- und andere Kriege können nicht auf dem Rücken der Erzeuger ausgetragen werden. Unser lokales, nachhaltig angebautes und qualitativ hochwertiges Angebot sollte wertgeschätzt werden. Es wäre unklug, dieses für ein paar Cent Unterschied durch importierte Produkte zu ersetzen, wenn wir wollen, dass unsere Ladenregale auch in Zukunft gefüllt sind.“