(v.l.) Andreas Weber, Staatssekretärin (BMBF) Judith Pirscher, Andreas Graner, Maria von Korff Schmising Foto: Andreas Nesslinger

(v.l.) Andreas Weber, Staatssekretärin (BMBF) Judith Pirscher, Andreas Graner, Maria von Korff Schmising Foto: Andreas Nesslinger

Das Exzellenzcluster CEPLAS und das IPK Leibniz-Institut haben eine neue Allianz für die Pflanzenwissenschaften gegründet. Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (FDP) begrüßt die Initiative ausdrücklich, so die Partner.

Mit der Schaffung eines Zentrums für Translationale Pflanzenbiodiversitätsforschung (TRANSCEND) wollen das Exzellenzcluster für Pflanzenwissenschaften (CEPLAS) und das IPK Leibniz-Institut den Weg ebnen für eine Allianz der innovativen Pflanzenwissenschaften. Vorrangiges Ziel ist es, den Transformationsprozess hin zu einer nachhaltigen Landwirtschaft als ein wichtiges Element einer nachhaltigen Gesellschaft voranzutreiben. Dafür gilt es, Schnittstellen für eine Zusammenarbeit zu identifizieren, Kompetenzen zusammenzuführen sowie die Pflanzenforschung insgesamt zu stärken. Die Initiative, die mit einer Gründungsveranstaltung im „Futurium“ in Berlin offiziell gestartet wurde, ist daher auch offen für weitere Partner.

„Die Fragen, die wir in der Pflanzenforschung beantworten müssen, sind einfach so groß, dass sie nur in Kooperation mit zahlreichen, auch internationalen, Partnern beantwortet werden können“, sagte Andreas Weber, langjähriger CEPLAS-Sprecher. Unter dem Dach von TRANSCEND sollen Forschungsprogramme entwickelt werden. „Wir werden Themen aus dem Bereich der Biodiversität bearbeiten, die sich von der Grundlagenforschung bis hin zu angewandten Fragestellungen reichen“, sagte Andreas Graner, Geschäftsführender Direktor des IPK Leibniz-Institutes und gemeinsam mit Andreas Weber Initiator der Initiative.

Im Fokus stehen die Entwicklung innovativer Methoden für eine Beschleunigung der Züchtung und neue biologische Konzepte für Pflanzenschutz und Pflanzenernährung. Alleine mit den etablierten Methoden sind die Nachhaltigkeitsziele, die die EU im „Green Deal“ und der „Farm2Fork-Strategie“ definiert hat, innerhalb der vorgegebenen Zeitspanne von 30 Jahren nicht mehr zu erreichen. „Der Handlungsdruck ist enorm, und die Zeit wird immer knapper“, betonte Andreas Weber. „Aus dem Grund brauchen wir auf jeden Fall schnellere Lösungen.“

Bettina Stark-Watzinger (FDP), Bundesministerin für Forschung und Bildung und Schirmherrin der Gründungsveranstaltung von TRANSCEND, denkt dabei vor allem an Neue Züchtungstechniken, etwa die Genschere CRISPR Cas 9. „Die Neuen Züchtungstechniken sind eine riesige Chance. Wir können damit den Hunger in der Welt bekämpfen, Nutzpflanzen resistenter machen und Deutschland einen Spitzenplatz in der grünen Biotechnologie sichern“, betonte die Ministerin.

„Wir möchten einen ganzheitlichen Blick auf die Pflanzen und deren Interaktion mit ihrer Umwelt bekommen“, sagte Andreas Graner. Das Ziele müsse es sein, die Biodiversität besser zu verstehen und anhand der DNA Vorhersagen zu Merkmalen und Eigenschaften treffen zu können. Es gehe aber auch darum, neue Kulturpflanzen in den Blick zu nehmen. „Wir brauchen eine vielfältigere und auch nachhaltigere Landwirtschaft. Dafür müssen wir auch Fruchtfolgen und Nährstoffkreisläufe noch intensiver zu untersuchen“, sagte Andreas Graner. „Die jetzige Kooperation bringt uns da schon einen großen Schritt weiter.“