Foto: Louise Brodie

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Während die Wiederaufnahme der Zitronenexporte nach China als vielversprechender Start in die Citrusexportsaison 2022 gesehen wurde, habe die Citrus Growers‘ Association (CGA) davor gewarnt, dass die Branche in diesem Jahr mit weiteren erheblichen Kostensteigerungen rechnen müsse, berichtet Südafrika-Korrespondent Fred Meintjes.

'Es wird erwartet, dass Südafrika erneut eine große Menge an Früchten in die wichtigsten Märkte der Welt verschifft', so Justin Chadwick, Geschäftsführer der CGA. 'Besonders besorgniserregend ist aber der exponentielle Anstieg der Betriebsmittelkosten im vergangenen Jahr, der die Erträge der Erzeuger nach einer schwierigen Exportsaison 2021 zweifellos erheblich schmälern wird. So haben sich die Preise für Düngemittel fast verdoppelt und die Preise für Agrochemikalien sind im Durchschnitt um 50 % gestiegen. Die steigenden Kraftstoffpreise haben die Landwirte ebenfalls stark belastet, und es ist kaum eine Entspannung in Sicht. Im Gegenteil, in den Nachrichten wird eine weitere Erhöhung der Kraftstoffpreise im März prognostiziert.'
Die Situation werde durch den Anstieg der Frachtkosten im vergangenen Jahr noch verschärft. Im Durchschnitt stiegen die Frachtkosten 2021 um etwa 30 % bis 40 %, in einigen Märkten sogar noch deutlich mehr. Diese Erhöhungen könnten 2022 auf durchschnittlich 50 % bis 75 % ansteigen, wobei einige Märkte bereits einen Anstieg der Exportkosten um 150 % verzeichnen, heißt es weiter.
'Wenn die derzeit ausgehandelten Mindestpreise für Obst im Jahr 2022 diese steigenden Kosten nicht decken, sind die künftige Rentabilität und die Nachhaltigkeit der lokalen Erzeuger gefährdet und damit auch die 120.000 meist ländlichen Arbeitsplätze, die die Branche erhält', erklärte Chadwick. Der Russland-Ukraine-Konflikt und die daraus resultierenden Sanktionen könnten zudem die Ausfuhr von etwa 20 Mio Kartons südafrikanischer Früchte gefährden, davon 13 Mio Kartons bis 15 Mio Kartons Citrusfrüchte.