Die Kategorie Obst/Gemüse/Kartoffeln Frischware schließt das Jahr 2023 mit einem Umsatzwachstum von gut neun Prozent gegenüber Vorjahr ab und performt damit stärker als der FMCG-Gesamtmarkt, so Consumer Panel Services GfK.

Pastinaken

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Image: Andrea Tanja/AdobeStock

Der treibende Faktor dahinter sei ein Anstieg der bezahlten Preise. Über das gesamte Jahr hinweg lag das Preisniveau in der Kategorie stetig über Vorjahresniveau, wenngleich es in den Subsegmenten auch gegensätzliche Entwicklungen gab. Zusätzlich schreibe die Kategorie Obst/Gemüse/Kartoffeln erstmals seit dem Corona-Jahr 2020 auch in der Mengenentwicklung wieder schwarze Zahlen.

Dem durch Pandemie und Lockdown getriebenen Nachfrageschub in 2020 folgten zwei Jahre Mengenrückgang. 2023 schaffe die Kategorie nun immerhin wieder einen leichten Mengenzuwachs von einem Prozent gegenüber Vorjahr. Der Nachfrageanstieg fiele sogar noch höher aus, wenn man den Fachhandel außer Acht ließe. Bei der hohen Teuerung in allen Lebensbereichen tue sich der vergleichsweise hochpreisige Fachhandel auch bei Obst & Gemüse im Jahr 2023 schwer. Dass Haushalte wieder mehr verschiedene Einkaufsstätten aufsuchen, um in Inflationszeiten diverse Angebote abzugreifen, haben wir weiter vorne in dieser Ausgabe des Consumer Index bereits thematisiert.

Auch für die Kategorie Obst/Gemüse/Kartoffeln sei die Einkaufshäufigkeit im Jahr 2023 wieder gestiegen. Im Durchschnitt habe ein Haushalt im Jahr 2023 somit zwei Mal pro Woche einen Frischeeinkauf mit Obst, Gemüse oder Kartoffeln getätigt, womit die Kategorie weiterhin der Frequenzbringer Nummer Eins im Gesamtmarkt sei.

In den Subsegmenten performte frisches Gemüse im Jahr 2023 etwas stärker in der Mengen- (+2 %) und Wertentwicklung (+9 %) als Obst (+1 % Menge, +7 % Wert). Im großen Segment des Fruchtgemüses seien hierbei gegensätzliche Entwicklungen zu beobachten. Nach einem schwierigen Vorjahr, in denen die Preise um mehr als 20 % über dem Niveau von 2021 lagen, sei für Gurken in 2023 eine Erholung angesagt. Die Kilopreise seien wieder rückläufig, was mit einem zweistelligen Mengenplus einhergehe.

Anders sehe die Situation bei Paprika aus. Hier mussten Verbraucher in 2023 deutlich tiefer in den Geldbeutel greifen – die Nachfrage ging derweil nur leicht zurück (-1 %). Starke Anstiege des Preisniveaus gab es in 2023 zudem bei Wurzelgemüse und Zwiebelgemüse, woraus dynamische Umsatzgewinne resultieren (+17 % respektive +23 % gegenüber Vorjahr). Für eine zumindest leichte Erholung der finanziellen Situation in den Haushalten spreche – trotz der hohen Preise – eine wieder gestiegene Nachfrage nach Spargel. Gut vier Kilo haben Konsumenten im Jahr 2023 hiervon durchschnittlich gekauft.

Auch bei frischem Obst beobachte man in 2023 größtenteils höhere Kilopreise. Selbst die lange Zeit preisstabilen Bananen stoßen so im Jahr 2023 in neue Preisdimensionen vor. Trotz des Preisanstiegs von zehn Prozent bleiben sie aber weiterhin mit die günstigste Wahl unter den Obstsorten. Während bei Bananen die Nachfrage in der gleichen Zeit sogar leicht angestiegen sei, sei bei Beerenobst (-11 %) oder Citrusfrüchten (-4 %) die Menge deutlich zurückgegangen – bei zweistelligen Preissteigerungsraten. Insbesondere dem zuvor stetig wachsenden Heidelbeer-Boom habe das Extremwetter-Jahr 2023 einen Dämpfer verpasst. Eine sehr positive Saison verzeichne hingegen Steinobst mit einem Mengenplus von 14 %. Consumer Panel Services GfK