Nach einem Jahr wirtschaftlichen Abschwungs und klimatischer Widrigkeiten standen zu Beginn des Global Berry Congress in Rotterdam am 28. November Trends und Herausforderungen im Fokus.

Cindy van Rijswick von Rabobank Research Food & Agribusiness sieht definitiv „hinter vielen Wolken die Sonne für die Beerenbranche scheinen“, auch wenn es für die Branche einige Hürden zu nehmen gelte. „Einige Kosten für die Erzeuger beginnen endlich wieder zu sinken, die Containerfrachtraten gehen weiter zurück und die Kaufkraft erholt sich. Allerdings bleiben die Kosten für die Mitarbeiter hoch und auch der Klimawandel bleibt eine ernstzunehmende und unberechenbare Variable.“ Für Heidelbeeren rechne van Rijswick für 2024 noch mit Herausforderungen, danach sollte es aber wieder bergauf gehen. 2023 sei u.a. wegen El Nino ein Extremjahr gewesen. „Es zeigt sich eine leichte Erholung der Kaufkraft der Verbraucher, obwohl sich dies nicht unbedingt im Obstverkauf niederschlägt“, erklärte van Rijswick. Bei Brom- und Himbeeren sehe sie einige wenige wichtige Märkte, vor allem die lokalen und Nischenmärkte werden bedient. Für die Zukunft erwarte sie, dass Übernahmen und Fusionen zunehmen, Qualität und Quantität als Resonanz auf Verbraucher- und LEH-Wünsche konsistenter werden, die Produktion planbarer wird, es vermehrt zu automatisierten Prozessen komme und neue Anbaugebiete hinzukommen.

David Meszaros von Smartkas stellte die Arbeit des Unternehmens im Vertical Farming Bereich vor. „Wir sehen unsere Arbeit aber nicht als Konkurrenz zu Gewächshäusern, sondern als ergänzende Anbaumöglichkeit. Und es gibt auch nicht die eine Lösung für alle“, betonte Meszaros. Es werden viele Tests in kleinen Farmen durchgeführt, damit die Fehlschläge vor allem auch finanziell nicht zu schwerwiegend seien. „Wenn wir die Farmen vergrößern, funktioniert es allerdings nicht nach dem 1+1=2-System. Das ist ein komplizierter Prozess, damit z.B. Nährstoffe die Pflanzen in der gesamten Farm erreichen und nicht in der Mitte bereits aufgebraucht sind.“ Man müsse lernen, anpassen, mehr lernen und die richtigen Partner finden, um erfolgreich zu sein. Ein erschwerender Faktor seien die Kosten für das Personal. Da sehr viel Technologie in den Farmen stecke, müssten auch entsprechend geschulte Experten eingestellt werden – und das koste nun mal.

Außerdem auf der Agenda: nachhaltige Beschaffung, neue Technologien, Chancen des asiatischen Markts, logistische Herausforderungen sowie ein Fallbeispiel von Costco. c.w.

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Cindy van Rijswick

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