Foto: VIP

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Die Vermarktungssaison 2022/23 von VIP (Verband der Vinschger Produzenten für Obst und Gemüse) erweist sich als besonders komplex und voller Herausforderungen. Widerstandskraft beweist sich oft grade in schwierigen Zeiten und für VIP eröffnen sich in dieser Phase vielleicht auch Chancen, so Kurt Ratschiller, neuer Vertriebsleiter von VIP.

Die drastische Erhöhung der Energie-, Logistik- und Rohstoffkosten hat zur Folge, dass die Ausgaben für die Produktion bis hin zur Verarbeitung um ca. 15 Cent pro Kilo Äpfel zusätzlich anstiegen. Diese Berechnung stammt von Assomela, dem italienischen Verband der Apfelproduzenten und kann sich aufgrund der schwer vorhersehbaren Entwicklungen rasch ändern. Zusätzlich drohte der heiße Sommer, die Menge und Qualität der Äpfel zu beeinträchtigen – zumindest bei der Qualität war dies im Vinschgau nicht der Fall. Die Verschärfung des globalen Wettbewerbs und die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen in der Nach-Covid-Phase und aufgrund des Krieges in der Ukraine führten zudem zu einer steigenden Inflation und zunehmend instabilen Märkten. Nicht gerade günstige Voraussetzungen für das Konsumverhalten: „Alle Märkte, auch die mit einer gewissen Kaufkraft wie Skandinavien, achten jetzt sehr auf den Preis. Die Inflation setzt selbst die großen Einzelhändler unter Druck“, erläutert Kurt Ratschiller, der seit Anfang Oktober als neuer Vertriebsleiter von VIP tätig ist.

Die Gesamterntemenge an Äpfeln im Vinschgau beträgt heuer 263.000 t, ein Minus von 20% im Vergleich zum Vorjahr. Vor allem bei der Hauptsorte, dem Golden Delicious, fiel die Erntemenge in ganz Italien knapper aus. In einem Jahr mit hohen Produktionskosten führt dies zu großen Problemen: „Schrumpfende Mengen bedeuten, dass die Fixkosten auf eine geringere Anzahl an Äpfeln verteilt werden. Dank der guten Qualität der Vinschger Äpfel und der reduzierten Mengen auf dem Markt haben wir sehr gute Argumente unseren Preis zu verteidigen“, so Ratschiller. Trotz weniger Äpfel kann VIP die Lieferfähigkeit in den strategischen Märkten über zwölf Monate hinweg garantierten. Dazu trägt auch das umfangreiche Apfelsortiment bei: Es setzt sich aus einer breiten Palette an traditionellen Sorten und neuen Vertragssorten aus integriertem und biologischem Anbau zusammen. Durch diese Vielfalt kann VIP die unterschiedlichen Bedürfnisse der wichtigsten internationalen Märkte erfüllen.

Die Verkaufssaison 2022/23 wird auch durch die Umstrukturierung der internen Organisation bei VIP beeinflusst. Seit Oktober wird der Vertrieb für alle Mitgliedsgenossenschaften zentral im Verband durchgeführt. „Die Veränderungen in der Organisationsstruktur mit der Zuweisung neuer Aufgaben und dem Eintritt neuer strategischer Ressourcen verfolgen das Ziel, VIP noch flexibler, präsenter und proaktiver zu machen. Damit können wir den wandelnden Bedürfnissen des zunehmend segmentierten und komplexen Marktes besser gerecht werden. Wir können auf die Kundenanforderungen aus aller Welt mit noch bessseren maßgeschneiderten Lösungen reagieren. Damit werden wir unserem Anspruch als First Class Apple Partner gerecht“, so der neue Vertriebsleiter bei VIP.