Im vergangenen Jahr hatte die italienische Rivoira-Gruppe eine weltweite Lizenz von NKP (New Kiwi Plant) für zwei gelbe Kiwi-Varietäten erworben, die der italienischen Universität von Udine gehören. Der Name für diese beiden Sorten war auf der Messe Macfrut in Rimini im Mai noch ein großes Geheimnis, wurde nun auf der Fruit Attraction in Madrid jedoch endlich enthüllt: Kikoka werden sie heißen.

Angelo Ferrara der Mailänder Agentur Robilant, die unter anderem das Branding für bekannte italienische Marken wie Fiat, Barilla oder die Kissabel-Äpfel übernommen hat, stellte den Entwicklungsprozess und den Namen vor. “Er ist fröhlich, verspielt und hebt sich von der Masse der vielen beschreibenden Namen ab”, erklärte er, “er ist ein bisschen provokant, aber sicher leicht zu merken.”

v.l.: Marco Rivoira, Gerhard Dichgans and Angelo Ferrara

v.l.: Marco Rivoira, Gerhard Dichgans and Angelo Ferrara

 Widerstandsfähige gelbe Kiwis für wachsende Nachfrage

Gerhard Dichgans, Global Project Manager, fasste kurz die Geschichte des Projekts zusammen, das 2008 mit der Anpflanzung von 16.000 Setzlingen begann. Diese wurden von der Universität Udine gezüchtet, daraufhin von NKP bewertet und ausgewählt. “Die beiden Sorten haben unterschiedliche Eigenschaften: ‘022’ wird Mitte Oktober geerntet und ist gut haltbar, während ‘076’ bereits Mitte bzw. Ende September geerntet werden kann und eine höhere Süße sowie Trockenmasse aufweist”, erklärte Dichgans. Ein wichtiger Punkt sei, dass beide Sorten in siebenjährigen Tests eine starke Widerstandsfähigkeit gegenüber Pflanzenkrankheiten wie PSA/Bakteriose und dem Kiwisterben gezeigt hätten, den beiden größten Problemen, mit denen die Erzeuger in Europa und weltweit heute konfrontiert seien, betonte er weiter. Zudem steige die Verbrauchernachfrage nach gelben Kiwis weltweit, während die Produktion nicht Schritt halten könne. “Wir glauben, dass wir mit diesem Projekt und diesen beiden neuen Sorten endlich eine nachhaltige agronomische Antwort für die Erzeuger haben”, so Dichgans abschließend.

 Wachsende Anbauflächen und weitere Schritte

Für Rivoira-CEO Marco Rivoira liegt ein großer Vorteil darin, dass mit den beiden Sorten ein Verkaufsangebot bis Mitte Mai sichergestellt werden könne. Derweil sei man dabei, das Angebot auszuweiten, “mit 140 ha Anbaufläche im Jahr 2022 und 220 ha im Jahr 2023, weitere 200 ha sind für 2024 geplant. Dies zeigt das große Vertrauen unserer Partner in das Projekt.” Insgesamt wurden bereits 1.500 ha in Europa an 12 Unternehmen lizenziert. In Italien sind Apo Scaligera, Clementi, Kiwi Uno, Peviani, Zeoli Fruit sowie die OP Armonia Teil des Projektes. Hinzu kommen die französischen Unternehmen Innatis sowie Savajols, außerdem Zeus Kiwi und Arta Gold aus Griechenland. In Spanien beteiligen sich Surexport sowie Agrihold. 

Eine erste Ernte von 450 t werde in diesem Herbst geerntet und unter der neuen Marke Kikoka vermarktet, gaben die Projektverantwortlichen bekannt. Als nächsten Schritt werde ein europäisches Konsortium gegründet, das ab der Saison 2024 als einziger Vermarkter der Kikoka-Kiwis auftreten soll.

Kikoka A

Image: Rivoira