Peru ist derzeit der Hauptexporteur von Granatäpfeln in der Südlichen Hemisphäre, obwohl die Veränderungen in der Branche zu einem erheblichen Rückgang der Anbauflächen geführt haben, berichtet freshfruitportal.

Granatapfelkerne

Granatapfel

José Luis Gereda ist der Geschäftsführer von Pomica, einem Granatapfelanbauer in der Region Ica, wo 75 % der peruanischen Granatäpfel erzeugt werden. Sie bauen auf 70 ha eigenem Land und fast 200 ha auf fremden Plantagen an. Gereda erklärte gegenüber freshfruitportal, dass die Verringerung der peruanischen Anbaufläche auf die niedrigen Erträge der Frucht in den vergangenen drei Jahren zurückzuführen sei.

“Dies hat große Landwirte und landwirtschaftliche Unternehmen dazu veranlasst, Granatäpfel auf ihren Feldern durch Heidelbeeren oder patentierte Traubensorten zu ersetzen, um ihr Geld schneller zurückzubekommen”, so Gereda.

Das Geschäft habe sich auf Kleinbauern mit 1 ha oder 3 ha verlagert, die niedrigere Produktionskosten haben und den Granatapfel als rentables Produkt betrachten. Gereda argumentiere dass der Rückgang der Rentabilität für viele Landwirte auf mehrere Faktoren zurückzuführen sei, darunter eine Änderung des peruanischen Landwirtschaftsgesetzes und der Anstieg der Frachtkosten.

“Für viele Erzeuger war der Granatapfel nicht die Hauptanbaupflanze, so dass sie den unterdurchschnittlichen Erträgen keine Beachtung schenkten. Der Granatapfel wird in den großen Betrieben an Boden verlieren und auf mittlere und kleine Erzeuger übertragen werden”, so Gereda.

Aufgrund von Wetterveränderungen und den Auswirkungen von El Niño in Peru kam der Höhepunkt der Saison in diesem Jahr früher.  ”2022 lag der Höchststand in KW 11. 2023 war sie in der KW 13 und jetzt ist sie in der KW 9. Der frühe Höhepunkt bedeutet, dass wir weniger Früchte als im vergangenen Jahr haben werden”, sagte Gereda. Er fügte hinzu, dass die Branche mit einem Produktionsrückgang von 40 % aufgrund der Wetterbedingungen rechne. “Es gab viele männliche Blüten anstelle von weiblichen, was zu einer geringeren Fruchtbildung führte”, sagte er. Im vergangenen Jahr wurden in Peru insgesamt 41.603 t Granatäpfel produziert. In KW 11 seien es 16.372 t gewesen.

Der Exportmarkt für peruanische Granatäpfel konzentriere sich auf Europa, wobei 70 % in die Niederlande gehen, wo die höchsten Preise gezahlt werden. Gereda erklärte jedoch, dass man versuche, den chinesischen und koreanischen Markt zu erschließen. Er wies darauf hin, dass sie in diesem Jahr ihre Präsenz auf dem amerikanischen Markt von 1 % auf 4 % des Gesamtexportvolumens erhöht haben.

Die Herausforderung bestehe darin, dass “wir die Früchte bestrahlen müssen, was die Verkaufskosten um etwa 40 % erhöht. Außerdem kann eine Inspektion der Früchte durch Senasa für den US-Markt anderthalb bis drei Stunden dauern, während eine Inspektion für Europa nur eine halbe Stunde dauert”. Er fügte hinzu, dass sie über Progranada an einem Protokoll arbeiten, um die Früchte bei 5 °C zu versenden.

“Dieses Protokoll wurde bereits von der Gesundheitsbehörde in China genehmigt, so dass wir auf die Veröffentlichung warten und hoffen, dass Märkte wie die Vereinigten Staaten, China und Korea dadurch erleichtert werden. Denn Granatäpfel erleiden in der Regel Kälteschäden, wenn sie bei diesen Temperaturen transportiert werden”, sagte er. Er fügte hinzu, dass die Preise trotz der instabilen Preise für Granatäpfel in den vergangenen Jahren sehr gut waren. Mit Blick auf die Zukunft sagte Gereda, dass Peru weiterhin führend bei Granatäpfeln sein wird.

“Wir haben die klimatischen Bedingungen. Zurzeit gibt es nicht viele Neuanpflanzungen, weil die politischen Instabilitäten die großen Produzenten dazu veranlassen, nicht mehr zu investieren. Wir warten auf den Tag, an dem die Früchte ohne Bestrahlung auf den Markt kommen können.” Gereda machte kommerzielle und politische Hindernisse für diese Anforderungen verantwortlich und sagte, dass die Industrie gerne die Bearbeitung des Protokolls mit den Vereinigten Staaten beschleunigen würde.