Hans-Jörg Friedrich (l) und Reinhard Oerther Foto: Pfalzmarkt eG

Hans-Jörg Friedrich (l) und Reinhard Oerther Foto: Pfalzmarkt eG

Aufgrund von Corona verzeichneten die Pfalzmarkt-Erzeuger einen starken Anstieg der Personal- und Produktionskosten. Zum Stichtag am 31. August legt die Pfalzmarkt eG deswegen eine durchwachsene Zwischenbilanz vor. Im Vergleich mit dem ersten Geschäftshalbjahr 2019 nahm die Erntemenge nach eigenen Angaben um 7 % ab. Der damit erzielte Warenumsatz liegt bei 106 Mio Euro, was einem Plus von 4,8 % entspricht.

Zum Saisonstart hat Pfalzmarkt eG keine Zielvorgaben für das laufende Geschäftsjahr gemacht. In Anbetracht der tiefgreifenden Auswirkungen der Corona-Pandemie zeigen sich die beiden Vorstände Reinhard Oerther und Hans-Jörg Friedrich mit dem Geschäftsverlauf im ersten Halbjahr zufrieden. Hans-Jörg Friedrich erklärt: „Auf Markt- und Erzeugerseite erleben wir eine Saison der Extreme. Parallel zu den Corona-bedingten Herausforderungen hatten wir in den Sommermonaten mit den Folgen der Hitzewelle zu kämpfen, was zusätzlichen Mehraufwand sowie Mehrkosten, u.a. für die Beregnung bedeutet!“ Pfalzmarkt-Vorstandsmitglied Reinhard Oerther erklärt: „Was Nähe und Frische betrifft, hat der Lockdown zu einem Umdenken in vielen Köpfen geführt. Diese Wertschätzung hilft uns. Wichtig ist, dass diese Top-Qualität auch einen Preis hat, der das Auskommen und die Top-Leistung unserer Erzeuger so honoriert, damit diese auch in der Folgegeneration ihr Auskommen finden und die saisonale Frischeversorgung Deutschlands mit Vitaminen sicherstellen!“

Nach Einschätzung der Genossenschaft wird sich die bisherige Geschäftsentwicklung – auch in Anbetracht der zwischenzeitlichen Anpassung der Erzeugerpreise – nicht 1:1 im zweiten Halbjahr fortsetzen. Je nach Saisonverlauf und -länge kann Pfalzmarkt eG bis zum 31. Dezember bei der Erntemenge gegebenenfalls noch etwas Boden gut machen. Da nach wie vor Saisonarbeitskräfte fehlen, sind die 223.000 t Obst und Gemüse von 2019 nicht die alleinige Messlatte, die es unbedingt zu erreichen gilt. Bundzwiebeln, Radieschen, Suppengrün und Blumenkohl waren die Topseller im ersten Halbjahr. Einen besonders gewichtigen Anteil am laufenden Herbstgeschäft machen u.a. Speisekürbisse, Pastinaken, Rotkohl, Sellerie oder Suppengrün aus.

Erfreulich verlaufe der Bau für eines der europaweit größten und modernsten Vermarktungszentren, der zeitlich voll im Plan liege, heißt es weiter. Bis 2021 beträgt das Investitionsvolumen rund 30 Mio Euro. Ein weiterer strategischer Baustein für die erfolgreiche Weiterentwicklung der Genossenschaft ist das Thema Nachwuchskräftegewinnung und Mitarbeiterqualifizierung. Um das weitere Wachstum sicherzustellen, konzentriert sich Pfalzmarkt eG verstärkt auf die eigene Mitarbeiterentwicklung.