Foto: Louise Brodie

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2022 hat die südafrikanische Citrusbranche die Regierung des Landes mehrfach aufgefordert, in den Streit mit der Europäischen Union über neue Vorschriften zum Falschen Apfelwickler (FCM) einzugreifen. Nun hat die Branche Präsident Cyril Ramaphosa gebeten, einen Schlussstrich unter die neuen EU-Verordnungen zu ziehen, die ihrer Meinung nach die künftigen Exporte nach Europa gefährden, und die Angelegenheit in der Debatte zur Lage der Nation (SONA), anzusprechen, berichtet eurofruits Südafrika-Korrespondent Fred Meintjes. Ramaphosa solle mitteilen, ob die Regierung beabsichtige, ein Panel der Welthandelsorganisation (WTO) einzuberufen, um über die neue FCM-Verordnung zu entscheiden.

Es stehe viel auf dem Spiel, die neuen Anforderungen würden verheerende finanzielle Auswirkungen für die Erzeuger haben. Die Citrus Growers Association (CGA) ist der Ansicht, dass ein Panel die einzige Option sei, um das zu stoppen, was sie als 'ungerechtfertigte und diskriminierende Verordnung' bezeichne, die das Überleben der Citruserzeuger und die Arbeitsplätze der Branche bedrohe. Die CGA verwies auf mögliche Einkommensverluste in 2023 in Höhe von mehr als 500 Mio ZAR, während Investitionen in Kühllagertechnik und -kapazitäten in Höhe von fast 1,4 Mrd ZAR erforderlich wären, um eine vollständige Einhaltung der Vorschriften zu ermöglichen.

Südafrika hat im vergangenen Jahr bei der Welthandelsorganisation (WTO) einen Streit mit der EU angemeldet. Im vergangenen Monat forderten sie den südafrikanischen Handelsminister auf, zu intervenieren und die Einrichtung eines solchen Gremiums zu verlangen. Der Minister habe das Thema in der SONA-Debatte jedoch nicht angesprochen. Die CGA habe sich für die bisherige Unterstützung durch die südafrikanische Regierung bedankt und erklärt: 'Wir wissen, dass es in den vergangenen Wochen mehrere Gespräche zwischen südafrikanischen Regierungsvertretern und ihren EU-Kollegen gegeben hat, wobei das Thema auch auf Minister- und Präsidentenebene behandelt wurde. Die EU hat sich jedoch geweigert, im Vorfeld der im März beginnenden Exportsaison 2023 irgendwelche Zugeständnisse zu machen, obwohl zahlreiche Beweise vorgelegt wurden, die zeigen, dass die neue Verordnung wissenschaftlichen Erkenntnissen widerspricht, den Handel unnötig einschränkt und somit gegen die internationalen Anforderungen an solche phytosanitären Handelsbestimmungen verstößt. Die Zeit läuft eindeutig ab, und die südafrikanische Industrie ist besorgt darüber, was in der Saison 2023 auf sie zukommen könnte.“