Foto: Louise Brodie

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Der südafrikanische und der namibische Fruchtexportsektor argumentieren seit vielen Jahren, dass der Ausbau der Hafeninfrastruktur in Namibia und regelmäßige Verschiffungsmöglichkeiten von diesen Häfen aus einen großen Beitrag zur Lösung der logistischen Probleme im südlichen Afrika leisten würden. In KW 16 haben sie mit dem Staatsbesuch des namibischen Präsidenten Hage G. Geingob und seiner Handelsdelegation in Südafrika neue Hoffnung geschöpft, berichtet Südafrika-Korrespondent Fred Meintjes.

Der Besuch folgte auf den Afrikanischen Freihandelsgipfel, der in der gleichen Woche in Kapstadt stattfand und ein weiterer Schritt für Arbeit an der größten Wirtschafts- und Handelszone der Welt ist, die rund 1,3 Mrd Menschen bedienen soll. Im Rahmen des Staatsbesuchs traf die südafrikanische Landwirtschaftsministerin Thoko Didiza mit ihrem namibischen Amtskollegen Carl-Hermann Gustav Schlettwein zusammen, um die Möglichkeiten zur Stärkung der Handelsbeziehungen zwischen beiden Ländern zu erörtern.
Die Beziehungen zwischen der südafrikanischen und der namibischen Regierungspartei gehen auf den sogenannten Unabhängigkeitskrieg in Namibia in den 1970er und 1980er Jahren zurück. Seitdem ist Südafrika zum wichtigsten Handelspartner Namibias geworden. Was die Ausfuhren betrifft, hat das Land seit dem Jahr 2000 ein wachsendes und florierendes Exportgeschäft mit Trauben entwickelt. Dieser Wirtschaftszweig erfordert eine gute Exportinfrastruktur - dazu gehören gute Exportanlagen für Frischwaren, Tiefkühlprodukte und ein gutes Straßennetz zum Haupthafen Walvis Bay. Gegenwärtig werden alle namibischen Trauben über Kapstadt exportiert, was in der Hochsaison häufig zu Verzögerungen bei der Verschiffung führt. Für die Südafrikaner ist es ebenso wichtig, dass es an der Westküste des südlichen Afrikas Verschiffungsmöglichkeiten gibt. Es könnte auch eine Alternative für die Traubenproduzenten in der Orange River Region Südafrikas sein, die unter ähnlichen logistischen Problemen im Hafen von Kapstadt leiden. Auch für andere südafrikanische Exportindustrien könnten ein gut funktionierender Hafen und regelmäßige Verschiffungen attraktiv sein.

An der Ostküste des südlichen Afrikas haben neue Investitionen in den Hafen von Maputo den Citrusanbauern in der Region bessere Möglichkeiten eröffnet. Beobachter sind jedoch der Meinung, dass sich die Aussichten auf bessere Verschiffungsmöglichkeiten über Walvis Bay nur dann verwirklichen lassen, wenn die Reedereien der Welt den Hafen in ihre Fahrpläne aufnehmen. Sie nehmen daher mit Interesse die jüngste Ankündigung von MSC zur Kenntnis, dass das Unternehmen eine wichtige Rolle in einer 'fruchtbaren Partnerschaft' zwischen den Kontinenten Afrika und Europa spielen will. 'Mit einer guten Verschiffung und einem guten Export können Länder wie Simbabwe, Kenia, Tansania, Senegal und Elfenbeinküste ihre Früchte leicht nach Europa verkaufen und mehr Geld für ihre Bauern und deren Familien verdienen', so das Unternehmen.