Die Situation im Hafen von Kapstadt spitzt sich immer mehr zu und das Finden einer Lösung ist an Dringlichkeit derzeit kaum zu überbieten. Wie Südafrika-Korrespondent Fred Meintjes nun mitteilt, könnte es nun sogar passieren, das die Obstexporteure überlegen, vor Gericht ziehen, um die durch die teilweise zwei Wochen anhaltenden Verzögerungen entstandenen Verluste auszugleichen.

“Was in den vergangenen Wochen durch die Verzögerungen im Containerterminal in Kapstadt passiert ist, ist nicht länger hinnehmbar”, sagte Anton Rabe, Geschäftsführer von Hortgro. “Deshalb suchen wir Rechtsbeistand, um die Verluste aufgrund der Verzögerungen, die zu Qualitäts- und Konditionseinbußen geführt haben, sowie aufgrund der internen Verbringung der Früchte in Südafrika, nur um die Früchte außer Landes zu bringen, auszugleichen.”

Denn trotz zahlreicher Versprechungen und Treffen im Vorfeld der Saison habe sich seit dem vergangenen Jahr nicht viel geändert. “Ironischerweise hat sich die Lage am Wochenende der KW 2 etwas gebessert”, sagte er am Morgen des 15. Januar gegenüber Fruitnet und erläuterte, dass der Hafen in der vergangenen Woche besser ausgelastet gewesen sei.

“Tatsache ist, dass wir jede Woche 3.000 Container bewegen müssen, um die Ernten von Trauben und Steinobst zu bewältigen”, so Rabe weiter. “Die Birnenexporte haben ebenfalls begonnen, und der Druck auf die Sendungen wird in den nächsten Wochen zunehmen. Die Exporteure verlagern ihre Container in die Häfen des Ostkaps, was dazu beitragen wird, den Druck in Kapstadt zu verringern. Trotz alledem können wir diese Situation nicht länger hinnehmen und müssen Maßnahmen ergreifen.“

Die Probleme wurden bis zu einem gewissen Grad durch starke Winde im Bereich des Containerterminals verursacht, aber Exporteure und Weinerzeuger sagten, dass vor allem Ineffizienz und der Mangel an ausreichender Ausrüstung für die Beladung der Schiffe die Hauptprobleme waren. Die Exporteure, die sich einen Platz auf den in dieser Saison eingeführten speziellen Kühlschiffen gesichert haben, konnten zumindest einen Teil ihrer Mengen verschiffen. Konventionelle Kühlschiffe werden jetzt wöchentlich in Kapstadt für Transporte nach Europa und das Vereinigte Königreich beladen, und die Exporteure bemühen sich intensiv um einen Platz auf diesen Schiffen. Rabe sagte, er erwarte, dass man sich in Zukunft stärker auf spezialisierte Kühltransporte konzentrieren werde.

“Diese Option ist zwar teurer, aber die Erzeuger und Exporteure haben ihre Lektion gelernt”, sagte er. “Die Terminals, an denen diese Schiffe beladen werden, sind weniger dem Wind ausgesetzt, und das Beladen ist effizienter.“

Nektarinen aus Südafrika

Nektarinen aus Südafrika

Image: Fruchthandel Magazin