Foto: luzitanija - AdobeStock

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Die ukrainische Regierung hat gegenüber der Europäischen Union ihren Bedarf an Hilfen für die Landwirtschaft präzisiert. In einem Brief an den Vorsitzenden des Landwirtschaftsausschusseses im Europaparlament, Norbert Lins, verweist Kiew darauf, dass derzeit vor allem Gemüsesaatgut und Kraftstoff für die laufende Frühjahrsaussaat dringend benötigt würden.

Konkret wird für die Frühjahrsbestellung ein Bedarf von 211.000 t Kraftstoff angemeldet. Die Ukraine hat bei der Berechnung nach eigenen Angaben die noch verfügbare Restmenge an Kraftstoff berücksichtigt und auch die erhebliche Fläche abgezogen, die wegen des Krieges aller Voraussicht nach nicht bestellt werden kann. Konkrete Mengen werden auch für das Gemüsesaatgut aufgeführt. In einer dem Brief beigefügten Liste werden 200 t Zwiebelsaatgut und 24 t Saatgut für Rote Bete genannt. Für Möhren wird der Bedarf auf 2,7 t beziffert; beim Tomatensaatgut sind es rund 5 t für den Freilandanbau und 0,42 t für den Anbau im Gewächshaus. Zur Gurkenproduktion werden 0,3 t Saatgut für das Freiland und 6 t für den Anbau unter Glas oder Folie gebraucht. Zudem sind 1,6 t zur Aussaat von Weißkohl aufgelistet. Darüber hinaus bittet die ukrainische Regierung Brüssel um die Bereitstellung von Eisenbahnwaggons für den Export von Agrargütern. Bekräftigt wird zugleich der Wunsch nach Erleichterungen bei der Eisenbahnlogistik und den Grenzkontrollen.

In Reaktion auf das Schreiben aus der Ukraine mahnte Lins in einem Brief an Handelskommissar Valdis Dombrovskis, Agrarkommissar Janusz Wojciechowski und Transportkommissarin Adina Vălean Hilfsmaßnahmen der Europäischen Union zur Aufrechterhaltung der ukrainischen Agrarproduktion an.
Lins betont in seinem Schreiben an die Kommission, dass die EU und die Ukraine alternative Routen für landwirtschaftliche Erzeugnisse ermitteln sollten. Da die üblichen Logistikketten über das Schwarze Meer unterbrochen sei, müsse die landgestützte Logistik gestärkt werden, insbesondere die Eisenbahn. Diese Unterstützung sollte gegebenenfalls mit einer vorübergehenden Lockerung der EU-Vorschriften für den internationalen Straßenverkehr einhergehen, um die Beförderung bestimmter Waren zu erleichtern, schlägt der Ausschussvorsitzende vor. Ein Mangel herrsche in der Ukraine aktuell außerdem an Dünge- und Pflanzenschutzmitteln. Auch die Landwirte im westlichen Teil der Ukraine benötigten Hilfe. AgE